Donnell Whittenburg ist mit den MTV-Turnern auf dem Vormarsch. Foto: Baumann

Superstar Marcel Nguyen leidet an einem Kreuzbandriss, der zweite Spitzenmann Sebastian Krimmer kämpft sich nach einer Verletzung langsam heran – dennoch eilen die Turner des MTV Stuttgart von Erfolg zu Erfolg.

Stuttgart - Als sich Geschäftsführer Karsten Ewald vor der Saison mit den Verantwortlichen des MTV Stuttgart an die Kaderplanung machte, verfolgte er ein klares Konzept. Nun, kurz vor dem Rundenende der Turn-Bundesliga, kann sich Ewald entspannt zurücklehnen – er hat die Gewissheit, dass die Saat, die er gelegt hat, aufgegangen ist. Beim MTV wachsen die Träume. Das Männerteam ist Spitzenreiter, und nach dem 33:27-Heimerfolg gegen den TV Wetzgau in der Scharrena steht fest, dass die Riege im Endkampf um die deutsche Meisterschaft am 22. November in Karlsruhe steht.

Der Erfolg mit dem Einzug ins große Finale hat gute Gründe – einer davon ist die Besetzung des Kaders. „Als wir in der vergangenen Saison trotz Marcel Nguyen an der Spitze nur ins kleine Finale eingezogen sind, haben wir uns unsere Gedanken gemacht“, sagt Ewald. „Wir waren in der Spitze top besetzt, aber in der Breite des Kaders hat etwas gefehlt.“

In der Bundesliga machen die Turner, die an Position drei oder vier gesetzt sind, bei engen Wettkämpfen oft den Unterschied aus – und genau da fehlte es dem MTV Stuttgart an Qualität. Deshalb holte der MTV Daniel Weinert und Anton Wirth. Und das mit durchschlagendem Erfolg.

Die beiden Neuen entwickelten sich schnell zu Erfolgsgaranten und sorgen nun dafür, dass der MTV sogar ohne den verletzten Superstar Marcel Nguyen (Kreuzbandriss) nach den Sternen greift. Auch der zweite Spitzenmann Sebastian Krimmer war in dieser Saison zwischendurch verletzt, er litt an Zysten in beiden Schultern und turnte an den vergangenen beiden Wettkampftagen ein abgespecktes Programm. Umso höher ist jetzt der aktuelle Erfolg zu bewerten, für den auch der US-Amerikaner Donnell Whittenburg verantwortlich ist. „Es ist der Hammer, wie er turnt“, sagt Karsten Ewald – und meint damit den kraftvollen und spektakulären Stil des Muskelpakets.

Nun geht es am 22. November in Karlsruhe um den Titel, und der Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass es klappt mit der deutschen Meisterschaft. Der MTV muss entweder gegen die TG Saar oder die KTV Straubenhardt ran. Die beiden Teams haben im Gegensatz zu den Stuttgartern keine Verletzungssorgen, die Spitzenturner fehlen nicht. „Aber wir haben beide Riegen schon geschlagen“, sagt Ewald, „und wir haben gezeigt, dass wir in der Breite vielleicht einen Tick besser aufgestellt sind. Wenn die anderen auch nur ein bisschen schwächeln, werden wir wieder erbarmungslos zuschlagen.“

Das soll auch für die nächste Saison in der Bundesliga gelten – Karsten Ewald geht davon aus, dass der Kader des MTV zusammenbleibt und den nächsten Angriff auf die Meisterschaft starten kann. „Wir haben eine tolle Truppe, und das soll auch so bleiben“, sagt der Geschäftsführer, der sich auch über den aktuellen Erfolg der MTV-Frauen freut. Auch sie stehen im großen Finale am 22. November und wollen den Titel holen. „Wir haben einen tollen Kader mit Lisa-Katharina Hill und Kim Bui an der Spitze“, sagt Ewald, „die Meisterschaft ist absolut drin.“