Der Tunnel ist mit Beton verfüllt – nun werden Gleis und Schotterbett abgetragen und eine Betonplatte verlegt. Foto: dpa

In einem Aufsatz haben Ingenieure schon vor dem Bau des Tunnels Risiken benannt – die Bahn äußert sich jetzt dazu.

Rastatt - Die Diskussionen über die Ursache des eingebrochenen Tunnels bei Rastatt gehen weiter. In einem Fachartikel des „Jahrbuchs Tunnelbau 2017“, verfasst von acht Ingenieuren, waren vor Beginn der Arbeiten mögliche Gefahren erörtert worden; diese Zeitung hatte in der Samstagsausgabe ausführlich dazu berichtet. Die Deutsche Bahn hatte sich im Vorfeld der Veröffentlichung zunächst nicht geäußert, verwies vielmehr auf die Fachfirmen.

Jetzt legt die Bahn freilich Wert auf die Feststellung: „Das aktuell durchgeführte Bauverfahren wurde von Bauexperten und Gutachtern als geeignet erklärt.“ Sowohl die Art der Tunnelbohrmaschine als auch das Verfahren der Bodenvereisung seien erprobt, teilte eine Sprecherin der Bahntochter DB Netz AG mit. Das Verfahren mit dem Einsatz eines sogenannten Eisrings sei von den beiden Baufirmen vorgeschlagen und in einem aufwendigen und umfänglichen Planungsprozess geprüft worden. Diese Baumaßnahme sei auch behördlich genehmigt. In der „Arge Tunnel Rastatt“ arbeiten die Firmen Züblin und Hochtief Solutions zusammen. Wie berichtet, hatte die Bahn selbst zunächst eine „bergmännische Variante“ geplant gehabt.

Es habe für die Bahn keinen Grund gegeben, an dem von Gutachtern und Fachexperten geprüften Vereisungsverfahrens zu zweifeln, sagte die Bahnsprecherin jetzt. Unterdessen gehen die Arbeiten an der Rheintalbahn weiter – mit dem Legen einer 120 Meter langen und 15 Meter breiten Betonplatte ist jetzt begonnen worden.