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Die Erdmassen, die für Stuttgart 21 ausgebaggert werden, rollen über öffentliche Straßen. Und die Stadt wird der Bahn AG auch keine spezielle Straßen­benutzungsgebühr für die Abnutzung auferlegen.

Stuttgart - Die Erdmassen, die für Stuttgart 21 ausgebaggert werden, rollen über öffentliche Straßen – aber das stehe im Moment im Einklang mit den Genehmigungsbescheiden. Das sagte Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau (SPD) am Dienstag im Umwelt- und Technikausschuss auf Nachfrage der Grünen. Und die Stadt könne der Bahn AG auch keine spezielle Straßenbenutzungsgebühr für die Abnutzung auferlegen, antwortete Thürnau der Fraktion SÖS/Linke. Im Fall anderer Großbaustellen gebe es das auch nicht. Wenn die Hauptbaumaßnahme bei Stuttgart 21 beginne, müssten aber die Logistikstraßen fertig sein.

Die Baulogistik bei S 21 beschäftigte den Ausschuss geraume Zeit. Im Moment seien drei Tunnelbauwerke für das Projekt in Bau. Am 5. August beginne zudem der Aushub für den Bau des Bahnhofstrogs, sagte Projektsprecher Wolfgang Dietrich. Dann wird mit Lkw „Schüttgut“ über die gesperrte Straße Am Schlossgarten, danach auch über öffentliche Straßen weggekarrt, ergänzte ein Logistikexperte der Bahn. Der Weg führt über die Wolframstraße, die Nordbahnhofstraße und die Rosensteinstraße zu einem Umschlagplatz in der Nähe des Kolping-Bildungswerks. Momentan rollen schon Lkw mit Aushub vom Tunnelbau von der Jägerstraße über die Heilbronner Straße zu einem kleineren Umschlagplatz im Nordbahnhofviertel. Rund 2000 Tonnen pro Tag würden seit Juni pro Tag auf der Schiene zu insgesamt 40 verfügbaren Deponien abtransportiert, erklärte die Bahn. Im August steigt die Aushubmenge auf mindestens 8000 Tonnen.

Zum Vergleich: Bei der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm redet man von 20 Millionen Tonnen, bei Stuttgart 21 auch. Von diesen 20 Millionen entfallen neun auf die Filder, drei auf Stuttgarts Neckarorte, acht auf den Talkessel. Das Logistiksystem mit Extrawegen jenseits der öffentlichen Straßen im Talkessel befinde sich bis 2015 im Aufbau, teilte die Bahn mit. Im Moment „vervespert“ man das Kontingent von 20 Prozent Aushubtransport über die Straße, das die Genehmigungsbehörden erlaubt hätten. Lärm und Staub beuge man umfassend vor.