Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, ist besorgt über das Ergebnis der Abstimmung (Archivbild). Foto: dpa

Die Türkei hat über Präsident Erdogans Verfassungsreferendum abgestimmt – auch viele in Deutschland lebende Türken haben sich beteiligt. Das Ergebnis beunruhigt die Türkische Gemeinde in Deutschland.

Berlin - Die Türkische Gemeinde in Deutschland zeigte sich besorgt über das Ergebnis der Abstimmung der in Deutschland lebenden Türken. „Es ist erschreckend, dass Menschen die in zweiter und dritter Gastarbeitergeneration hier in Deutschland leben, sich für ein System entscheiden, das alle demokratischen Rechte mit Füßen tritt“, sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu am Ostermontag der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Angaben der türkischen Wahlkommission stimmten 63,1 Prozent der in Deutschland lebenden Türken und Deutschtürken mit doppelter Staatsangehörigkeit für die Einführung des Präsidialsystems. Nach einer Übersicht der türkischen Zeitung „Daily Sabah“ lag der höchste Anteil an „Ja“-Stimmen mit 75,9 Prozent im Ruhrgebiet (Generalkonsulat Essen). Die meisten „Nein“-Stimmen kamen aus Berlin (50,1 Prozent).

Für den Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde ist aber auch das Ergebnis der Nein-Stimmen wichtig: „Knapp 49 Prozent haben den Mut gezeigt und „Nein“ zur Verfassungsänderung gesagt. Das ist eine stolze Zahl“, sagte Sufouglu. „Diese Menschen, die für eine Demokratie in der Türkei sind, brauchen nun unsere Unterstützung.“