Deniz Yücel, Korrespondent der Welt, ist noch immer im Gefängnis. Ihm werden Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen. Foto: dpa-Zentralbild

Der deutsche Botschafter Martin Erdmann hat den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel besucht. Dem Korrespondenten werden Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen.

Istanbul - Der deutsche Botschafter in der Türkei, Martin Erdmann, hat erstmals den inhaftierten „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel im Gefängnis besucht. Das Gespräch Erdmanns mit Yücel in der Haftanstalt Silivri westlich von Istanbul fand nach dpa-Informationen am Dienstagnachmittag statt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Nach der Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten im Februar hatte die türkische Regierung deutschen Diplomaten zunächst die Besuchserlaubnis verweigert. Anfang April durfte dann der deutsche Generalkonsul in Istanbul, Georg Birgelen, erstmals Yücel besuchen.

Gegen Yücel wurde Ende Februar Untersuchungshaft verhängt. Ihm werden Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat Yücel außerdem öffentlich beschuldigt, ein Terrorist und deutscher Spion zu sein. Alle Appelle der Bundesregierung, den Journalisten freizulassen, waren bislang vergeblich. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte befasst sich mit dem Fall.