Der Sport steht in Musberg zurzeit nicht immer im Vordergrund. Foto: Baumann

Der Streit beim TSV Musberg hat eine neue Stufe erreicht: Der Hauptverein kämpft ums Ringen, aber die Athleten wollen sich abkoppeln.

Musberg - Vier Kämpfe, vier Siege: Die Ringer des TSV Musberg sind erfolgreich in die Saison in der Landesklasse gestartet. Doch das Sportliche ist in dem Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen in den Hintergrund gerückt: Der Streit zwischen dem Hauptverein und der Ringer-Abteilung hat eine neue Stufe erreicht: Die Zeichen stehen auf Trennung.

Die Ringer wollen sich vom Hauptverein abspalten. Zumindest mit dem Leistungssport. „Alle Mitglieder würden im TSV bleiben, die Mannschaftsringer und Leistungssportler würden zudem aber in den neuen Verein eintreten“, erklärt das Musberger Urgestein Andreas Stäbler. Der neue Verein würde dann auch das finanzielle Risiko tragen. Seit die Musberger Ringer 2010 das Abenteuer Bundesliga gewagt hatten, ging es mehr um Sozialversicherungen, Mini-Jobs und Geld statt um Mattenkämpfe. Anwälte wurden eingeschaltet, böse Briefe verschickt und Vorwürfe erhoben. „Für viele bin ich das rote Tuch“, sagt der TSV-Vorsitzende Joachim Beckmann. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, den Leistungssport zu blockieren. Im August habe er deshalb mit dem Vorstand diskutiert, ob ein neuer Chef die Lösung des Problems wäre. „Das hätte aber nichts gebracht“, meint der stellvertretende Vorsitzende Ralf Schnell.

Dem Verein droht neuer Streit

Auch von der Teil-Ausgliederung halten die Verantwortlichen beim TSV nichts. „Wir hoffen, dass wir die Probleme noch so lösen. Ringen gehört einfach zum TSV“, sagt Beckmann und will an einem eigenen Team festhalten. „Mit einer Abspaltung würden sich die Ringer ins eigene Fleisch schneiden“, meint Beckmann. Er befürchtet durch einen neuen Verein mehr Konkurrenz um Hallenzeiten. Zudem müsste der Hauptverein den Startplatz in der Liga dem neuen Club überlassen. Das scheint aber ausgeschlossen. In diesem Fall erwägt die Gruppe um Stäbler eine Kampfgemeinschaft, denn „wir wollen das Ringen in Musberg auf jeden Fall erhalten“.