Holger Schroeder: Abteilungsleiter mit Blick über den Tellerrand Foto: Bloch

Der TSV Georgii Allianz Stuttgart II hat den Sprung von der Kreisliga B in die A-Klasse als Meister in dieser Saison gepackt hat – eine Überraschung war das nicht.

Stuttgart - Dass der TSV Georgii Allianz Stuttgart II den Sprung von der Kreisliga B in die A-Klasse als Meister in dieser Saison gepackt hat, kommt nicht von ungefähr. Auch wenn eine Meisterschaft nicht planbar ist, meint Abteilungsleiter Holger Schroeder trotzdem: „Ganz überraschend kam der Aufstieg nicht. Wir wollten unbedingt noch in dieser Saison in die A-Staffel aufsteigen.“

Und das nicht ohne Grund: Die Kreisliga A wird neu strukturiert. Ab der kommenden Saison wird es nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Staffeln geben. Die werden geografisch in eine Staffel Süd und eine Staffel Nord eingeteilt. In der einen spielen dann die Teams von den Fildern und aus Degerloch, in der anderen jene aus dem Stuttgarter Norden und Bad Cannstatt. Zwar hat die Neuerung den Aufstieg einerseits schwieriger gemacht, da es in dieser Saison keine Qualifikation für die Zweitplatzierten der B-Ligen gab, andererseits ist die Konstellation im kommenden Fußball-Jahr umso reizvoller – besonders für den TSV.

„Wir freuen uns auf jede Menge Derbys. Die Süd-Staffel ist ja fast eine Filder-Liga. Das wird eine besondere Herausforderung“, betont Schroeder, der seit zehn Jahren die Fußball-Abteilung des TSV leitet und beim Württembergischen Fußballverband (WFV) an der Neustrukturierung der Stuttgarter A-Kreisligen mitwirkte. Auch Trainer Michael Rück verweist auf die zahlreichen Lokalduelle gegen die Teams aus Rohr, Vaihingen und der Umgebung. „Eigentlich haben wir in der nächsten Saison ja nur Derbys“, meint Rück. Dieser Umstand könnte einen weiteren Vorteil für den TSV bringen: steigende Zuschauerzahlen und damit mehr Einnahmen. „Vielleicht lohnt es sich in der neuen Spielzeit auch mal wieder, mit einer Kasse rumzulaufen“, meint Abteilungsleiter Schroeder und übertreibt ganz bewusst: „In diesem Jahr war es bei den drei bis fünf Zuschauern nicht nötig, Eintritt zu verlangen.“

Aber: Der Erfolg hätte eigentlich auch in dieser Saison schon den einen oder anderen Zuschauer anlocken können. Der TSV Georgii Allianz spielte auf konstant hohem Niveau, schüttelte nach und nach (fast) alle Konkurrenten ab. Einzig die zweite Mannschaft der SpVgg Möhringen blieb in Schlagdistanz – bis zum vorletzten Spieltag. Da machte die Elf von Michael Rück mit einem 4:0-Sieg beim Kontrahenten alles klar.

Das Erfolgsrezept der Vaihinger war in dieser Saison die gute Mischung aus Jung und Alt. In David Montero gehörte ein ehemaliger Bundesliga-Spieler zum Kader des TSV. Der inzwischen 41-Jährige bestritt zwischen 2000 und 2005 für den SV Waldhof Mannheim, Eintracht Frankfurt und Rot-Weiß Oberhausen insgesamt 182 Spiele in der zweiten Liga. Für Frankfurt stand er zudem ein einziges Mal auch in der ersten Liga auf dem Feld – gegen den FC Bayern München. „David kann den Jungen natürlich noch etwas mitgeben“, erklärt sein Trainer Michael Rück, „sie haben sicherlich viel von ihm gelernt und konnten sich in schwierigen Situationen an ihm aufrichten.“ Und Montero ist lange nicht der einzige erfahrene Hase im Team. In Vasco Luis Monteiro, Matijas Milicevic, Massimo Veltre und ein paar anderen stehen weitere Spieler im Kader, die auf die 40 zugehen oder sie bereits überschritten haben.

Neben dem Alter eint die Kicker vor allem eines: Alle haben bereits in der Jugend beim TSV Georgii Allianz gespielt. Nun sind sie gemeinsam aufgestiegen und dürfen sich im kommenden Jahr größtenteils mit Mannschaften aus der näheren Umgebung messen. Das Gute daran: Weite Auswärtsfahrten wird es so gut wie keine geben. Und das kommt den alten Knochen sicherlich entgegen.