Zunehmend unter Druck: US-Präsident Donald Trump Foto: AFP

Jeden Tag ein neuer Aufreger in Washington. Doch von schon Staatskrise oder gar Amtsenthebung zu fabulieren, ist verfrüht, meint unser Kommentator Michael Weißenborn.

Stuttgart - In der US-Hauptstadt vergeht kaum ein Tag ohne neuen Aufreger über Donald Trump. Alle Kritiker des US-Präsidenten im Regierungsapparat wie in der Zivilgesellschaft sind in Angriffshaltung.

Aber ist das wirklich schon eine Staatskrise, von der die oppositionellen Demokraten faseln? Oder wird das alles zwangsläufig in einer Amtsenthebung enden? Darauf jetzt schon zu wetten wäre verfrüht. Noch sind die Republikaner im Kongress nicht zum Tyrannenmord bereit. In der immer noch sehr frühen Phase der Präsidentschaft Trumps hoffen sie vielmehr weiter auf die Umsetzung ihres Regierungsprogramms aus Steuersenkungen, Deregulierung oder der Abschaffung von Barack Obamas Gesundheitsreform.

Allerdings machen sich neuerdings in den Reihen der republikanischen Kongressmehrheit auch düstere Gedanken breit: Was, wenn Trumps Inkompetenz, seine fortwährenden Kapriolen anhalten und nicht durch eine verbesserte Kommunikationsstrategie und von Profis wie dem Sicherheitsberater H.R. McMaster eingehegt werden können?

Trump ist angezählt. Doch vorerst gilt, was der Republikaner John McCain über das Regierungschaos gesagt hat: „Das ist ein Tausendfüßler. Ich garantiere Ihnen, da werden noch weitere Schuhe fallen.“