Viele Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland sind voll belegt Foto: dpa

Die Zahl der Asylbewerber in Baden-Württemberg lag im August um 90 Prozent höher als vor einem Jahr. Auch die Aktivitäten von Schleusern nehmen deutlich zu.

Stuttgart - Die Zahl der Asylbewerber ist in Baden-Württemberg im August weiter angestiegen. Wie ein Behördensprecher unserer Zeitung sagte, verzeichnete die Erstaufnahmestelle des Landes in Karlsruhe im vergangenen Monat 2505 Erstantragssteller. Das sind 19 Prozent mehr als im Vormonat und 90 Prozent mehr als im August des Vorjahres. 24 Prozent der Flüchtlinge kamen den Angaben zufolge aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Die meisten Asylbewerber kommen aber weiterhin aus Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina (insgesamt 27 Prozent). Die Bundesregierung will diese Länder zu sicheren Herkunftsstaaten erklären, um die Bearbeitung der Anträge und die Abschiebung der Flüchtlinge zu erleichtern. Dagegen wehren sich bislang aber die Grünen, ohne die es im Bundesrat dafür keine Mehrheit gibt.

Bis Ende August sind somit insgesamt 13 387 neue Flüchtlinge in den Südwesten gekommen. Das sind fast so viele wie im gesamten letzten Jahr (13 853) und rund dreimal soviel wie vor der deutlichen Anhebung der Taschengeld-Zahlungen Mitte 2012. Immer mehr von ihnen kommen auf illegalen Wegen ins Land, zumeist aus anderen EU-Ländern mithilfe von Schleusern. Bis Ende Juli hat die Bundespolizei 4200 Flüchtlinge aufgegriffen – gut ein Drittel aller, die bis dahin in Baden-Württemberg einen Erstantrag gestellt haben. Wer von ihnen an andere Aufnahmeländer zurücküberstellt wird, muss das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entscheiden.

Der Trend zur illegalen Einreise nimmt immer mehr zu. Allein im Juli sind die Ermittler der Bundespolizei im Land auf 1000 Flüchtlinge in Zügen oder Autos gestoßen. Dabei konnten auch 23 Schleuser festgenommen werden.