Deutlich sicherer als die eigenen vier Wände: Schließfächer im Tresorraum einer Bank. Foto: dpa

Immer mehr Menschen mieten sich ein Bankschließfach und deponieren dort wichtige Unterlagen, Schmuck – und Geld. Wertsachen gehören in ein Bankschließfach, Bargeld nicht. Das verliert dort nur an Wert, kommentiert Andreas Schröder.

Stuttgart - Immer mehr Menschen mieten ein Bankschließfach, wenn sie wichtige und wertvolle Dinge sicher aufbewahren wollen. Verträge, Urkunden oder Schmuck bei der Bank zu deponieren kann sinnvoller sein, als es zu Hause zum Schutz vor Einbrechern zwischen der Wäsche zu verstecken. Und nicht jeder will oder kann sich für viel Geld einen Tresor in den eigenen vier Wänden installieren lassen. Die Entscheidung für ein Schließfach hängt mit dem Wert oder der Bedeutung der Gegenstände zusammen, aber auch mit dem individuellen Sicherheitsbedürfnis. Wer misstrauisch gegenüber seinen Mitmenschen ist, entscheidet sich wohl eher für einen sicheren Platz in der Bank als ein Zeitgenosse, der sorgloser in die Welt blickt.

Nicht nachvollziehbar ist, wenn Bargeld im Schließfach gebunkert wird, weil Kunden befürchten, Finanzinstitute könnten demnächst von Normalsparern Strafzinsen verlangen. Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Vereinzelt geben Institute die Strafzinsen, die die Europäische Zentralbank ihnen abverlangt, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, an Firmen- und sehr vermögende Privatkunden weiter. Menschen mit einem durchschnittlichen Vermögen können nur verlieren: Die Inflation nagt am Wert des Geldes, und ein Schließfach kostet auch etwas. Vorsicht ist eine Tugend, Panik ein schlechter Ratgeber.