Viele Flüchtlinge verbringen die meiste Zeit in ihren Unterkünften, auch weil sie nicht arbeiten dürfen. Foto: dpa

Regelmäßig trifft sich der Freundeskreis Asyl im Stuttgarter Süden. Wohl Ende August ziehen die ersten Flüchtlinge in die neue Unterkunft an der Böblinger Straße ein. Drei Freundeskreise kümmern sich dann zukünftig um die drei Flüchtlingsheime im Stadtbezirk.

S-Süd - Voraussichtlich Ende August – sofern alle Baumaßnahmen bis dahin abgeschlossen sind – sollen auch in der neuen Flüchtlingsunterkunft in der Böblinger Straße im Stuttgarter Süden Flüchtlinge einziehen. Dies wurde beim jüngsten Treffen des Freundeskreises am Mittwoch bekannt. Wann genau dort Flüchtlinge einziehen und wie viele es sein werden, konnte Tina Jongkind-Schweitzer vom Sozialamt der Stadt nicht genau sagen. Verschiedene Gründe seien dafür verantwortlich, dass der Einzug sich immer wieder verschiebe. „Vielleicht können wir Ende August die Hälfte der Unterkunft belegen“, kündigte sie an. Rund 30 freiwillige Unterstützer aus dem Stadtbezirk hat der Freundeskreis Asyl im Süden inzwischen. Viele sind schon lange für die zwei Flüchtlingsheime in der Burgstall- und der Schickhardtstraße im Einsatz. Für die neue Unterkunft an der Böblinger Straße soll deshalb in Zukunft ein weiterer, dritter Freundeskreis hinzukommen, der für diese Unterkunft zuständig sein soll.

Flüchtlinge sollen auch arbeiten dürfen

Neben der alltäglichen Unterstützung für die Flüchtlinge möchte sich der Freundeskreis auch in politischer Hinsicht für die neuen Bewohner stark machen. Wolf-Dieter Wieland, der seit Jahren den Freundeskreis koordiniert, ist es ein Anliegen, dass die Möglichkeit zur gemeinnützigen Arbeit ausgeweitet wird. Die Mitglieder des Freundeskreises stimmten diesem Vorschlag mehrheitlich zu. Der Freundeskreis Asyl bat Jongkind-Schweitzer, diese Option abzuklären. Bisher dürfen Flüchtlinge nur innerhalb der Einrichtung gemeinnützig arbeiten und dabei höchstens 85 Euro im Monat verdienen. Langfristig wünscht sich der Freundeskreis, dass es nach Möglichkeit überhaupt kein Arbeitsverbot für Flüchtlinge mehr gibt oder dieses zumindest auf drei Monate begrenzt wird.

Vor allem bei der Wohnungssuche brauchen viele Hilfe

Neben der neuen Unterkunft stand auch die aktuelle Situation in den beiden bestehenden Heimen auf der Tagesordnung. Während die Schickhardtstraße nun ein kommunales Wohnheim wird – fast alle Bewohner haben ihr Asylverfahren bereits abgeschlossen – bleibt die Burgstallstraße weiterhin eine Asylunterkunft. Hilfe ist in diesen beiden Häusern noch immer notwendig. So sind viele der Bewohner der Schickhardtstraße nach Angaben der Heimleitung von der Arbeiterwohlfahrt auf Wohnungssuche. Viele der Betroffenen brauchten Unterstützung, wenn es um Anrufe oder die Sichtung von Wohnungsanzeigen gehe. Die Betreuerin von der Caritas für die Burgstallstraße sucht derzeit Nachhilfelehrer für Deutsch und Mathematik. Ehrenamtliche, die sich für diese Tätigkeiten interessieren, seien jederzeit willkommen.