Kathrin Haar hat ihrem Unternehmen vorgeschlagen, Geld für einen neuen Farmtraktor zu geben. Das freut auch Thomas Lang. Foto: Kratz

Die Firma Daimler spendiert durch einen Förderfond der Jugendfarm in Möhringen 9000 Euro für einen neuen Traktor. Das Gerät ist für die Arbeit auf den Streuobstwiesen und zum Transport schwerer Last im Einsatz.

Möhringen - Thomas Lang ruft quer über den Platz: „Hey Jungs, wie gefällt euch denn der neue Traktor?“, fragt der hauptamtliche Mitarbeiter der Jugendfarm an der Balinger Straße. „Naja, geht so“, entgegnet der eine. Und sein Freund ergänzt: „Es ist eben nicht mehr Johnny.“ Das sei schwäbische Begeisterung, sagt Lang mit einem Lachen. Doch in der Tat hätten viele den alten Traktor der Marke John Deer ins Herz geschlossen gehabt.

Neuer Traktor durch einen Daimler-Förderfond

Doch der wurde vor Kurzem gegen ein neueres Modell ausgetauscht. „Er musste immer häufiger repariert werden, und das war zum Schluss ziemlich kostenintensiv“, sagt Lang. Der neue Traktor ist ein grasgrüner Fendt. Finanziert haben ihn die Mitarbeiter von Daimler. Denn bei der Automobilfirma gibt es einen Förderfonds mit dem Namen Pro Cent. Seit Dezember 2011 können die Beschäftigten den Cent-Betrag ihres monatlichen Netto-Gehaltes spenden. Jeder Cent wird vom Unternehmen verdoppelt. Das Geld kommt gemeinnützigen Projekten zugute. Die Daimler-Mitarbeiter dürfen Vorschläge machen, welche Initiativen gefördert werden sollen.

Genau das hat Kathrin Haar getan. Als Kind war sie nahezu täglich auf der Jugendfarm an der Balinger Straße. Und sie ist dem Platz treu geblieben. Derzeit ist sie Schriftführerin im Vorstand. „Ich wusste, dass die Farm einen neuen Traktor braucht und habe die Idee darum eingebracht“, sagt Haar.

Ökologie und Kinder-und Jugendförderung vereint

Die Daimler-Jury sei von dem guten Ansatz der Jugendfarm schnell überzeugt gewesen, ergänzt Lang. Denn der Traktor kommt oft zum Einsatz. „Wir bewirtschaften damit Streuobstwiesen“, nennt Lang ein Beispiel. Auf die Weise leiste man einen Beitrag zum Erhalt dieses alten Kulturguts. Zudem ernten die Farmmitarbeiter und Kinder Heu, damit die Pferde und Schafe im Winter etwas zu fressen haben. „Das spart Geld und macht den Mädchen und Jungen außerdem deutlich, wie viel Arbeit mit Haustieren verbunden ist“, sagt Lang. Nicht zuletzt kommt der Traktor immer dann zum Einsatz, wenn es etwas zu transportieren gibt. So werden beispielsweise Sprudelkästen, Weihnachtsbäume und der Stand für den Christkindlesmarkt auf dem Anhänger transportiert. „Darum geht es bei uns sowohl um ein ökologische Projekt, als auch um die Kinder- und Jugendförderung“, sagt Thomas Lang.

Eine kleinere Version ist für die Arbeit besser geeignet

Rund 9900 Euro hat der neue Traktor gekostet, inklusive Miststreuer und Balkenmähwerk. 900 Euro hat das Farmteam beim Verkauf des alten Schleppers eingenommen. Die restlichen 9000 Euro hat die Firma Daimler gespendet. „Wir haben uns bewusst für einen kleinen Traktor entschieden. Mit großem Gerät kommen wir nämlich beispielsweise auf der Streuobstwiese gar nicht durch“, sagt Lang. Der grasgrüne Fendt sei qualitativ hochwertig, habe aber keinen Schnickschnack wie ein GPS-Gerät. Das beste an dem neuen Traktor sei allerdings, dass hinter dem Fahrer bis zu vier Kinder mitfahren können. Und das überzeugt letztlich auch die beiden Jungs, die Johnny vermissen und den grasgrünen Fendt mit den Worten „geht so“ umschreiben.