Nico Willig ist mit der VfB U17 stark in die Saison gestartet. Foto: FuPa/VfB-exklusiv

Die U17 des VfB Stuttgart hat stark in die Saison gefunden und steht nun vor entscheidenden Wochen. Vater des Erfolges ist Trainer Nico Willig. Wir haben mit ihm gesprochen.

Stuttgart - Als Aktiver reichte es für Nico Willig (36) nur für die Oberliga, doch seine noch junge Trainerkarriere führte den ehemaligen Mittelfeldspieler innerhalb weniger Jahre von seinem Heimatverein TSG Balingen über die Stuttgarter Kickers zum VfB Stuttgart, wo er die U17-Junioren in der Bundesliga trainiert. In der letzten Saison erreichte Willig mit seinen Schützlingen den zweiten Platz im Gesamtklassement. Aktuell stehen die B-Junioren nach acht Spieltagen auf dem ersten Platz. Willigs Mannschaft stellt die beste Offensive der Liga und steht nun vor entscheidenden Wochen mit zwei schweren Spielen gegen Mainz und München. Wir haben im Vorfeld mit ihm gesprochen.

Herr Willig, angesichts der Tabellensituation und der aktuellen Formkurve ihrer Mannschaft nehmen wir an, dass Sie gerade ganz zufrieden sind?
„Sicher, man kann angesichts dessen zufrieden sein. Aber vorrangig sehe ich die Entwicklung der Mannschaft als solche und auch die Spielerentwicklung im Einzelnen als sehr wichtig an.“
Was zeichnet ihre Mannschaft aus?
„Sie lernt sehr schnell und ist fleißig. Wir sind ja jetzt erst etwa drei Monate gemeinsam unterwegs und für diesen kurzen Zeitraum hat sie sich sehr gut entwickelt. Wir spielen einen guten Ball nach vorne, sind mutig, ohne die Kompaktheit und Defensive zu vernachlässigen. Allein die Anzahl der bisher erzielten Tore spricht ja für sich.“
Gibt es Spieler, die eine besondere Rolle spielen?
„Die Jungs haben alle eine gewisse Qualität, da sind richtig gute Fußballer dabei. Doch es kommt nicht nur auf die Häuptlinge an, sondern auch auf die Indianer. Alle machen einen tollen Job, daher möchte ich keinen herausheben.“
Das Gros der Mannschaft bildet ja die letztjährige U16, die von Kai Oswald trainiert wurde. Welchen Anteil hat er?
„Er hat seinen Anteil, genauso wie die Scoutingabteilung und alle Verantwortlichen, die an dieser Mannschaft und ihrer Entwicklung bisher mitgewirkt haben, sprich die komplette VfB-Jugendabteilung. Ich habe mich gewissermaßen ja in ein ‚gemachtes Kadernest‘ gesetzt und treibe diese Entwicklung nun mit meinem Trainerteam weiter voran.“
Cheftrainer Hannes Wolf sagte zuletzt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass er nichts davon hält, in den Leistungsteams eine einheitliche Spielphilosophie zu implementieren. Wie sehen Sie das?
„Da gebe ich ihm vollumfänglich Recht. Zum einen ist die Fluktuation auf den Trainerpositionen hoch, sodass es keinen Sinn macht, eine feste Philosophie vorzugeben. Der nächste Trainer kann schon wieder ganz andere Vorstellungen haben. Zum anderen ist der Fußball heute so variabel, dass man – auch während den Spielen – entsprechend reagieren muss. Das müssen die Jungs drauf haben.“
Der nächste Gegner ist Mainz, dann kommt es zum Spitzenspiel gegen die Bayern. Ein Knackpunkt-Spiel?
„Mainz wird eine Riesenaufgabe. Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, dass sie zehn Punkte hinter uns stehen. Die Mannschaft hat große Qualität, ich halte sie für einen Mitfavoriten auf den Titel. Das wird ganz sicher eine enge Kiste, unser ganzer Fokus liegt auf diesem Spiel. Bayern ist noch zu weit weg.“
Wenn Sie zur Winterpause ein Fazit der ersten Monate ziehen müssten, wie sollte es ausfallen?
„Wir wollen die intern gesteckten Ziele hinsichtlich Entwicklung der Mannschaft und der Spieler zu einhundert Prozent umsetzen.“