Die Polizistin Michèle Kiesewetter wurde 2007 in Heilbronn erschossen. Foto: dpa

Bei der Aufklärung des Heilbronner Polizistinnenmordes sind die Ermittler vorangekommen.

Zwickau/Heilbronn - Bei der Aufklärung des Mordes an der Polizistin Michèle Kiesewetter sind die Ermittler nach einem „Spiegel“-Bericht vorangekommen. Kriminaltechniker hätten auf einer Jogginghose, die in der Wohnung der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in Zwickau sichergestellt worden war, Blutspuren gefunden. Diese gehörten nach einem DNA-Vergleich eindeutig Kiesewetter, schreibt das Nachrichtenmagazin. In den Hosentaschen seien außerdem zwei gebrauchte Taschentücher entdeckt worden, an der DNA des NSU-Terroristen Uwe Mundlos gewesen sei. Eine Quelle nannte das Magazin nicht.

Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft sagte am Sonntag, man könne keine Einzelheiten zu den Ermittlungsergebnissen nennen. Allerdings hätten die Ermittlungen den dringenden Verdacht, dass der Mord an der Polizistin dem NSU zuzurechnen sei, weiter erhärtet.

Die Zwickauer Terrorzelle - bestehend aus den Jenaer Neonazis Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - war im vergangenen November nach einem Banküberfall im thüringischen Eisenach aufgeflogen. Mundlos hatte daraufhin wahrscheinlich Böhnhardt und dann sich selbst in einem Wohnmobil erschossen. Dort entdeckten Beamte später Pistolen, darunter die Dienstwaffen der 2007 in Heilbronn getöteten Polizistin Kiesewetter und ihres damals schwer verletzten Kollegen.