Zurück in die Zukunft: Das Concept Car „Vision Tokyo“ von Mercedes Benz – weitere Hingucker der Tokyo Motor Show gibt es in unserer Bildergalerie. Foto: AP

Absolut futuristisch, fast schon beruhigend konservativ oder mit umweltfreundlichem Vorstoß: In jedem Fall recht innovativ präsentieren sich bei der Automesse in Tokio die internationalen Riesen. VW entschuldigte sich einmal mehr wegen der Diesel-Affäre – und stellte ein neues Hybrid-Modell vor.

Tokio - Die am Donnerstag beginnende Automesse in Tokio steht ganz im Zeichen der selbstfahrenden Autos. Vor dem Auftakt der Schau sorgte dort aber vor allem der Skandal um manipulierten Schadstoffausstoß bei Dieselfahrzeugen von VW für Schlagzeilen.

Markenchef Herbert Diess erklärte am Mittwoch in Tokio, Volkswagen werde alles dafür tun, verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Der Leiter von VW Japan, Sven Stein, verbeugte sich mehrere Sekunden tief in der traditionellen japanischen Geste, um Entschuldigung zu bitten. Diess verbeugte sich nicht. Wenig später meldete der deutsche Autobauer für das dritte Quartal einen Verlust von 1,7 Milliarden Euro.

Diess und Stein enthüllten bei einer Vorab-Präsentation für die Presse auf der Tokyo Motor Show ein neues Modell - einen Hybrid-SUV. Die für das erste Quartal geplante Markteinführung eines neuen Dieselmodells sei verschoben worden, teilte VW mit. Darin sei aber nicht die vom Skandal betroffenen Dieselmotoren mit betrügerischer Software verbaut.

Schadstoffarme und selbstfahrende Autos

Auch andere Hersteller setzten auf schadstoffarme und vor allem auf selbstfahrende Autos. Nissan präsentierte ein elektrisches Konzeptfahrzeug mit Laserscannern, 360-Grad-Kameras, Radar und Computerchips, die intelligentes Fahren ermöglichen sollen. Bis 2020 sollen solche Autos in der Lage sein, auf normalen innerstädtischen Straßen auch Kreuzungen zu passieren, teilte der japanische Konzern mit. Unter anderem müssten die Autos so programmiert werden, dass sie eine rote Ampel nicht mit einem Rücklicht verwechseln.

Andere Hersteller wie Honda setzten auf kleinere Fahrzeuge, die eher Golfwagen ähneln. Modelle wie der Wander Stand sollen nur in einer kontrollierten Umgebung fahren, etwa als Shuttle zwischen festgelegten Orten.

Auch die japanische Regierung will die Forschungen vorantreiben und macht Druck auf die Autobauer. Unter anderem will sie die moderne Technologie bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 präsentieren, um etwa Sportler mit selbstfahrenden Autos vom Flughafen zum Olympischen Dorf zu bringen.