Im Oktober 2016 starb ein Polizist nach einem Angriff durch einen sogenannten Reichsbürger. Foto: dpa

Nach den tödlichen Schüssen eines sogenannten Reichsbürgers in Franken hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Ermittlungsverfahren gegen einen Polizeibeamten eingeleitet. Ihm wird Beihilfe zum Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen.

Nürnberg - Nach den tödlichen Schüssen eines sogenannten Reichsbürgers auf einen Polizisten in Georgensgmünd ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen weiteren Beamten. Der Verdacht lautet Beihilfe zum Totschlag durch Unterlassen.

Der 50 Jahre alte Kommissar soll vom Waffenbesitz des „Reichsbürgers“ gewusst haben, wie die Anklagebehörde am Montag mitteilte. Er habe damit rechnen können, dass dieser die Schusswaffen benutze. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sei der Beamte daher „dienstlich verpflichtet gewesen, diese Erkenntnis weiterzugeben“. So hätten die tödlichen Schüsse auf einen Kollegen möglicherweise verhindert werden können.

Der „Reichsbürger“ hatte Mitte Oktober in Georgensgmünd (Landkreis Roth) auf SEK-Polizisten geschossen und dabei einen 32-jährigen Beamten tödlich verletzt. Bei dem Einsatz sollten die Waffen des Mannes beschlagnahmt werden. „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik nicht an.