Eine tödliche Messerattacke schockiert Mannheim. Foto: dpa/Symbolbild

Nach der tödlichen Messerattacke auf einen 20-Jährigen in Mannheim werden Vorwürfe laut, die Polizei habe zu spät gehandelt. Die Staatsanwaltschaft sieht bislang aber keine Gründe, zu ermitteln.

Nach der tödlichen Messerattacke auf einen 20-Jährigen in Mannheim werden Vorwürfe laut, die Polizei habe zu spät gehandelt. Die Staatsanwaltschaft sieht bislang aber keine Gründe, zu ermitteln.

Mannheim - Nach einer tödlichen Messerstecherei vor einer Polizeiwache in Mannheim sieht die Staatsanwaltschaft bislang keinen Grund für Ermittlungen gegen einen beteiligten Beamten. Derzeit gebe es keinen Anfangsverdacht, der auf ein Fehlverhalten des Polizisten hindeute, sagte ein Sprecher am Montag. Bei der blutigen Auseinandersetzung einer Männergruppe war ein 20-Jähriger am Donnerstagabend erstochen worden.

Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) nahm die Beamten in Schutz. „Nach dem, was bekannt ist, hat sich der Beamte richtig und auch mutig verhalten“, sagte Kurz. „Ein pauschaler Ruf nach mehr Polizei ist da eine überzogene Reaktion.“

Die Wache in der Innenstadt war an dem Tag Polizeiangaben zufolge mit sieben Beamten besetzt. Während der Tat seien sechs davon zu anderen Schlägereien ausgerückt. Als der Streit losbrach, sei der alleine zurückgebliebene Beamte zum Schlichten aus dem Fenster gesprungen, da er alleine in dem Gebäude war und nicht durch die Sicherheitsschleuse nach draußen konnte. Der Polizist sei dann kurz ins Gebäude zurückgekehrt und habe Verstärkung alarmiert. In der Zwischenzeit soll der 20-Jährige von dem 22 Jahre alten, mutmaßlichen Täter niedergestochen worden sein.

Mannheims Polizeipräsident Thomas Köber beschrieb die Häufung der Ereignisse am Tatabend als „typisch“ für Mannheim. Jedoch sei die Stadt mit in diesem Jahr 69 polizeilich erfassten Schlägereien und neun Tötungsdelikten kein „Ausreißer“ unter Baden-Württembergs Großstädten.