US-Student Otto Warmbier bei einer erzwungenen Pressekonferenz in Pjöngjang Ende Februar 2016. Foto: AP

Der amerikanische Student Otto Warmbier starb sechs Tage nach seiner Nordkorea-Haft. Die Leiche soll auf Wunsch der Eltern nun keiner Autopsie unterzogen werden.

Cincinnati - Die Leiche des aus Nordkorea zurückgekehrten und wenig später gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier wird nicht einer Autopsie unterzogen. Ein entsprechender Wunsch der Eltern werde respektiert, teilte die Gerichtsmedizin am Dienstag (Ortszeit) im Bundesstaat Ohio mit. Eine genaue Todesursache könne derzeit nicht festgestellt werden. Es seien äußerliche Untersuchungen durchgeführt worden, weitere Untersuchungen sowie die Sichtung von Unterlagen und Gespräche mit behandelnden Ärzten müssten folgen.

Der 22-jährige Warmbier war zum Jahreswechsel 2015/2016 nach Nordkorea gereist und festgenommen worden, als er zurückreisen wollte. Ihm wurde vorgeworfen, er habe ein Propagandaplakat in einem Hotel abgenommen und damit eine Straftat gegen den Staat begangen. Im März 2016 wurde er zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt, wenig später fiel er nach Angaben aus Nordkorea ins Koma. Nach seiner Rückkehr in der vergangenen Woche stellten die Ärzte in den USA schwere Hirnschädigungen fest, wie sie durch einen Sauerstoffentzug auftreten können. Warmbier starb am Montag im Kreise seiner Familie.