Gehört zu den "Leaders": Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: dpa

Jährlich kürt das "Time"-Magazin die hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Die Bundeskanzlerin hat es wieder auf die Liste geschafft - als einzige Deutsche. Die Laudatio schrieb Jürgen Klinsmann.

Jährlich kürt das "Time"-Magazin die hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Die Bundeskanzlerin hat es wieder auf die Liste geschafft - als einzige Deutsche. Die Laudatio schrieb Jürgen Klinsmann.

New York - Angela Merkel gehört für das New Yorker Magazin „Time“ zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt - und bekommt die Laudatio von Jürgen Klinsmann. Der deutsche Ex- und derzeitige US-Nationaltrainer feiert die Bundeskanzlerin als Kopf des Wandels. Merkel ist zugleich die einzige „Einflussreiche“ aus Deutschland. Mit dabei sind Politiker, Künstler, Wirtschaftsführer, Popstars, Modeschöpfer und andere.

Merkel wird in der Kategorie „Leaders“ geführt. „Ihre Art von Führung - fest, maßvoll und kooperativ - hat geholfen, dass Deutschland wieder einen respektvollen Platz hat, im Fußballstadion ebenso wie in der Weltarena“, schrieb Klinsmann. Das sei bei der Weltmeisterschaft 2006 deutlich geworden, als Deutschland nicht recht wusste, wie stolz es auftreten dürfe. „Sie hat es vorgemacht und Deutschland hat den neuen Ansatz sofort angenommen. Wir haben als Nation einen Stolz gezeigt, wie seit Generationen nicht mehr.“ Auch in der Finanzkrise habe Merkel die Deutschen überzeugen können, dass Wandel nötig sei.

Von "Titans" bis "Leaders"

„Time“ teilt seine 100 Wichtigsten in fünf Kategorien ein. Zu den „Leaders“ gehören neben Merkel auch Russlands Präsident Wladimir Putin, die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr Nachfolger John Kerry und die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala. „Pioniere“ sind der chinesische Unternehmer Jack Ma oder der Sportler Jason Collins, der sich zu seiner Homosexualität bekannte. Als „Titanen“ werden Sängerin Beyoncé, US-Notenbankchefin Janet Yellen und Amazon-Gründer Jeff Bezos geführt.

Bleiben noch „Künstler“ (Benedict Cumberbatch, Steve McQueen, Binyavanga Wainaina) und „Ikonen“ (Papst Franziskus, Robert Redford, Malala Yousafzai). Taliban-Schreck Yousafzai ist mit 16 zugleich die jüngste. 41 der „100 Einflussreichsten“ sind Frauen, so viele wie noch nie.

„Time“ veröffentlicht die Liste der nach Ansicht der Redaktion 100 einflussreichsten Menschen der Welt seit 1999. Merkel ist schon zum sechsten Mal dabei, im vergangenen Jahr stand sie jedoch nicht auf der Liste. Bisher war niemand so oft dort vertreten wie die Moderatorin und Unternehmerin Oprah Winfrey: Neun Mal in 16 Jahren. Dieses Jahr war sie nicht auf der Liste und wurde so von US-Präsident Barack Obama eingeholt.