Der Frost war zu streng: Die Arbeiten an der Lindenstraße ruhen. Foto: factum/Granville

- Seit September wird die Ludwigsburger Lindenstraße saniert. Der Autoverkehr soll eingedämmt und die Fußgängerzone ausgeweitet werden. Doch seit dem 1. Advent geht nichts mehr: Der Frost ist schuld.

Ludwigsburg - Seit September wird die Ludwigsburger Lindenstraße saniert. Im Abschnitt zwischen Holzmarkt und Körnerstraße sollen der Autoverkehr eingedämmt und die Fußgängerzone ausgeweitet werden. Doch seit dem 1. Advent geht nichts mehr. Ruhten die Arbeiten zunächst aus Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft, so konnten sie danach wegen des strengen Frosts nicht wieder aufgenommen werden. Frühestens am Montag, 13. Februar, sollen die Arbeiter zurückkommen – vorausgesetzt, die Temperaturen gehen nicht erneut in den Keller.

Frost in der Tiefe

Obwohl die Temperaturen inzwischen wieder im Plus seien, könne nicht weitergearbeitet werden, sagt Ulrike Schmidtgen, die Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen: „Die Erde ist noch bis zu einer Tiefe von 60 bis 70 Zentimetern gefroren.“ Die Rohrleitungen auf der Südseite seien verlegt, nun sei der Straßenbau dran. Trage man einen Belag bei Extremkälte auf, werde die Fläche nie homogen. Sobald Tauwetter einsetze, sacke der Boden ab. „Aber wir sind zuversichtlich, dass es nicht mehr so lang so kalt sein wird“, sagt Schmidtgen. Noch ließe sich der Zeitverlust wettmachen, indem man verschiedene Arbeitsschritte gleichzeitig abwickele. Das Ziel sei noch immer, die neue Lindenstraße zum 30. Juni einzuweihen.

Trotz der Absicht, den barocken Charakter einer Doppelallee in der Lindenstraße zu erhalten, sind mit Beginn der Tiefbauarbeiten im September die Linden gefallen. Insgesamt 17 Bäume. Und nur wenige werden später wieder angepflanzt. Die meisten seien krank gewesen, sagte der Stadtplaner Martin Kurt im Herbst. Sie werden durch junge Bäume ersetzt.

Mehr Platz für Fußgänger

Noch umstrittener bei den Bürgern war jedoch die Absicht, die 33 Autostellflächen entlang der Straße zu opfern. Sah es zunächst nach einer kompletten Fußgängerzone aus, so einigte man sich nach langer Diskussion mit den Anwohnern auf einen Kompromiss. Demnach bleibt nur die Nordseite der Lindenstraße ganz den Fußgängern vorbehalten. Auf der Südseite sollen dagegen Autos tagsüber kurzzeitig parken dürfen; abends auch dauerhaft.

Im Januar 2016 war das Architekturbüro Zoll mit der Planung beauftragt worden. Dessen Konzept sieht vor, dass die Fahrbahnbreiten mit 3,50 Metern etwa gleich bleiben, während die Gehwege nach der Umgestaltung zwischen 4,60 und 4,80 Meter breit sein werden. Die Fläche dafür wird zum Teil dadurch gewonnen, dass die sehr hohen Pflanzbeete für die Bäume der Mittelallee abgetragen werden.