Judith Markgraf wuchs in Krefeld auf, absolvierte ihr Vikariat in Steinheim und war in Winsheim Pfarrerin zur Anstellung. Nun gehört sie zur Thomasgemeinde. Foto: Alexandra Kratz

Lange Zeit ist die Stelle vakant gewesen. Nun hat Judith Markgraf die Pfarrstelle im Dachswald angetreten.

Dachswald - Hell und freundlich empfängt einen das neu eingerichtete Pfarrbüro an der Barchetstraße. An der Wand hängen christliche Bilder – und hier und da steht ein Familienfoto. „Es ist noch nicht alles fertig“, sagt Judith Markgraf etwas entschuldigend. Wohlfühlen kann man sich trotzdem schon. Seit Ende April wohnt die 33-Jährige mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen Theodor (drei Jahre) und Benedikt (15 Monate) im Dachswald. Am 1. Mai trat die junge Frau ihre neue Stelle in der evangelischen Thomasgemeinde als Pfarrerin der Dachswaldkirche an. Eine Woche später führte sie Dekan Soren Schwesig offiziell in ihr Amt ein.

Den Fuß in der kirchlichen Tür

Judith Markgraf wuchs in Krefeld am Niederrhein auf. Nach ihrer Konfirmation engagierte sie sich ehrenamtlich in ihrer Heimatgemeinde. „Wir hatten eine sehr engagierte Pfarrerin, die die Menschen liebevoll begleitete. Und wir hatten eine gute Erwachsenenbildung“, sagt Markgraf. Schon als Jugendliche habe sie den großen Fragen des Lebens nachgespürt, habe sie wissen wollen, woher wir kommen, wohin wir gehen und was der Sinn der Lebens ist. „Ich hatte also schon früh den Fuß in der kirchlichen Tür“, sagt Markgraf und lacht.

Als es an die Studienwahl ging, sei für sie klar gewesen, dass es nicht einfach nur eine Geisteswissenschaft seien soll, sondern Theologie. Sie studierte an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld, in Bonn, Göttingen und Tübingen. Das Examen machte Markgraf bei der Rheinischen Landeskirche in Düsseldorf. Ihr Vikariat absolvierte sie in Steinheim an der Murr. In Winsheim im Dekanat Leonberg war sie Pfarrerin zur Anstellung.

Kein Kofferpfarramt

Nach ihrer Elternzeit war Markgraf auf der Suche nach einer Teilzeitstelle, um Job und Familie unter einen Hut bringen zu können. „Ich wollte aber kein Kofferpfarramt“, sagt Markgraf und meint damit Pfarrstellen ohne eine Pfarrwohnung vor Ort. Der jungen Pfarrerin und ihrer Familie ist es wichtig, präsent zu sein und viele Kontakte in die Gemeinde hinein zu haben.

Markgraf freut sich auf ihre neuen Aufgaben. Sie möchte die Menschen begleiten und mit ihnen zusammen Gottesdienste feiern. Zudem ist Markgraf für den evangelischen Kindergarten im Dachswald und das Ferienwaldheim im Sonnenwinkel zuständig. Besonders am Herzen liegen der jungen Pfarrerin junge Familien. „Ich finde es schön, wenn sich diese mit der Gemeinde vor Ort identifizieren“, sagt Markgraf. Sie hofft, dass sich auf diesem Gebiet aus der eigenen Lebenssituation heraus viele Bekanntschaften ergeben.