Schauspielstudenten der Ludwigsburger Foto: ADK

Nachdem Hans-Jürgen Drescher zur Bayerischen Theaterakademie nach München wechselt, sucht die Ludwigsburger Theaterakademie zum vierten Mal einen neuen Leiter. Auch die Finanzierung dieser Einrichtung vom Jahr 2015 an muss geklärt werden.

Stuttgart - Zum vierten Mal sucht die Ludwigsburger Theaterakademie einen neuen Leiter, nachdem Hans-Jürgen Drescher wie berichtet zur Bayerischen Theaterakademie nach München wechselt. Das Land hält an der Ludwigsburger Einrichtung fest, hat auf der Suche nach einem Nachfolger eine Findungskommission einberufen. „Die Mitglieder wissen um die besonders positive Rolle, die Drescher für die Akademie der Künste hatte“, so Jochen Schönmann, Sprecher des Kunstministeriums.

Schönmann weiter: „Sie suchen eine Person, die wie Drescher in der Lage ist, die Akademie mit ihrem speziellen Profil in die Zukunft zu führen.“ Eine erste Sitzung der Kommission hat stattgefunden, eine Ausschreibung ist publiziert, die Bewerbungsfrist läuft noch.

Während Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) Drescher „exzellente Arbeit“ insofern bescheinigt, dass die Akademie „von Experten als Vorzeigemodell in Deutschland bewertet wird“, richtet Drescher in einer ersten Stellungnahme seinen Blick ganz auf seine neue Stelle in München, wo er seine in Ludwigsburg gesammelten Erfahrungen „hinsichtlich der Kooperation mit der benachbarten Filmakademie“ einbringen wird.

Ein Problem der Ludwigsburger Akademie ist die Finanzierung ab 2015: Dann entfällt die Anschubfinanzierung des Landes, die Stadt Ludwigsburg will ihren Zuschuss streichen und Miete verlangen. Eine Kommission hat für 2015 einen Gesamtbedarf von drei Millionen Euro jährlich errechnet. Derzeit gibt es noch eine Deckungslücke von knapp 600 000 Euro. „Auch bei anderen Einrichtungen, etwa bei der Popakademie Mannheim, läuft die Anschubfinanzierung aus“, so Schönmann, „und nun muss diskutiert werden, wie es weitergeht. Diese Einrichtungen wurden von der alten Landesregierung nicht ausfinanziert. Deshalb bedarf es einer breiten Diskussion um mögliche Lösungswege, auch im Parlament.“