Manuel Soubeyrand Foto: Theater

An diesem Samstag wird in Esslingen der erste, vor 150 Jahren errichtete, Theaterbau gefeiert. Auf diesem Grundstück befindet sich auch das heutige WLB-Schauspielhaus. Der WLB-Intendant Manuel Soubeyrand berichtet über das Programm.

Esslingen - Herr Soubeyrand, ist noch etwas vom ursprünglichen Haus erhalten geblieben?
Wenn es etwas gab, dann hat es das jetzige Gebäude unter sich vergraben, das ja auf demselben Grundstück steht. Aber es gibt viele Dokumente, insbesondere aus der späteren Gründung der Württembergischen Landesbühne im Herbst 1933. Da denkt man, das haben die Nazis veranlasst, doch das war gegen deren Willen, denn der damalige Intendant war Anthroposoph und befand sich im ständigen Streit mit dem Gauleiter. Feiern wollen wir, dass es seit 1864 ein ständiges Bekenntnis der Bürger und der Stadt zum Theater gibt, auch wenn das Haus anfangs ohne festes Ensemble eher wie eine Stadthalle funktionierte.
Spielt die Vergangenheit beim Feiern jetzt eine Rolle an diesem Samstag?
Rund um das Haus machen die Freunde der WLB vormittags ein großes Fest mit Erinnerungsbeiträgen, andere Kultureinrichtungen der Stadt präsentieren ihre Grußbeiträge. Um 20 Uhr zeigen wir Szenen aus dem Stück, mit dem das Ursprungshaus eröffnet wurde. Das ist ein Boulevardstück, das auch heute noch funktioniert.
Ist das auch Ihre Abschiedsfeier?
Es ist ein erster Schritt. Um 19 Uhr ist im Theaterfoyer die Buchpräsentation „Play Mobil“, das ist ein Rückblick auf die zehn Jahre meiner Intendanz. Am 9. Juli wollen wir uns in einem bescheideneren Rahmen von unserem Publikum verabschieden.