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Hoffnung für Anwohner und Gewerbetreibende im Westen: CDU fordert baldige Verbesserung.

Stuttgart - Langsam wird es ernst: Nachdem die Politessen im März noch kulant waren, wurden im April im Stuttgarter Westen 19.000 Knöllchen verteilt. Derweil drängt die CDU-Fraktion auf Nachbesserung der Parkregeln.

Der Parkplatzmangel im Stuttgarter Westen, den die neue Parkregelung nur tagsüber lindern konnte, ist einer der Gründe für die vielen Strafzettel, die seit Einführung der Parkregelung Anfang März im Westen verteilt wurden. Insgesamt waren das 23358. Auf den März, in dem noch mehr Hinweise als Knöllchen verteilt wurden, fallen davon rund 4500 Verwarnungen. Im April hat sich die Zahl auf knapp 19000 Strafzettel erhöht. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren wurden im gesamten Stadtgebiet jährlich zwischen 500.000 und 520.000 Verwarnungen ausgesprochen.

"Die hohe Zahl hängt aber auch damit zusammen, dass der Westen derzeit der bestüberwachte Bereich der Stadt ist", sagt Joachim Elser, Leiter der Verkehrsüberwachung. "Schließlich müssen wir dafür sorgen, dass das System funktioniert." Seinem Ermessen nach sind die meisten Verstöße das "Nicht-Bedienen der Parkautomaten".

Aber auch wenn man einen Parkschein zieht, kann man sich ein Knöllchen einhandeln - diese Erfahrung hat eine Leserin gemacht. Alexandra Huniar parkte in der Silcherstraße nahe dem Berliner Platz. Am nächstgelegenen Parkautomaten auf der gegenüberliegenden Straßenseite drückte sie die Brötchentaste, mit der das Parken in der ersten halben Stunde kostenfrei ist. Sie bekam einen Strafzettel über fünf Euro. Die Begründung: "Der von Ihnen gelöste Parkschein ist in diesem Parkbereich nicht gültig. Die Parkbereiche und die dazugehörigen Parkscheinautomaten sind farblich unterschiedlich markiert." Sie hatte in einer blauen Parkzone geparkt, aber an einem orangefarbenen Parkautomaten für Kurzzeitparker die Brötchentaste gedrückt, die allerdings nur dort gilt. "Damit hat sie eine Ordnungswidrigkeit begangen", so Elser. Für Huniar sind die Parkbereiche nicht eindeutig genug gekennzeichnet: "Es ärgert mich, dass die Stadt das nicht schafft."