Joachim Löw hat wichtige Erkenntnisse gewonnen. Foto: dpa

Das Testspiel der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag in Dänemark hat seinen Zweck erfüllt, meint unser Autor Thomas Haid und erklärt auch warum.

Stuttgart - Kein Wunder, dass Joachim Löw am späten Dienstagabend total entspannt gewesen ist. Schließlich wusste der Bundestrainer vorher selbst nicht, was ihn im Testländerspiel gegen Dänemark erwartet, da er eine gänzlich unerfahrene Mannschaft aufs Feld geschickt hatte. Doch nach dem 1:1 war Löw schlauer und konnte feststellen: Auch sein zweiter Anzug passt.

Das ist die Erkenntnis des Tages. Spieler wie Leon Goretzka, Niklas Süle, Emre Can, Lars Stindl oder Sandro Wagner deuteten zumindest an, dass sie in der Lage sind, die etablierten Kräfte wie Sami Khedira, Mesut Özil, Thomas Müller oder Mario Gomez unter Druck zu setzen – frei nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und in der Hinterhand hat Löw noch Talente wie den in Dänemark erkrankt fehlenden Timo Werner oder die bei der U-21-Europameisterschaft weilenden Serge Gnabry, Max Meyer oder Jonathan Tah. Zusammengefasst bedeutet das dann: Um die Zukunft des deutschen Fußballs scheint es rosig bestellt, denn die Spitze ist breit aufgestellt.

Zumal die vermeintliche B-Elf jetzt beim Confed-Cup in Russland die Gelegenheit erhält, weiter zusammenzuwachsen und vor allem Erfahrungen auf internationaler Ebene zu sammeln. Noch haben Khedira, Özil und Co. die Nase vorn, aber sie können sich nicht ausruhen und sie dürfen sich keine Schwächephase erlauben. Sonst kann der Stammplatz schnell weg sein. Damit ist Reibung im Kader garantiert – die Gruppendynamik funktioniert. Und das ist dann wiederum ein wichtiges Kriterium im Hinblick auf die WM 2018, wo Löw nur ein Ziel hat: den Titel von 2014 zu verteidigen. Wenn das gelingt, wäre er vermutlich sogar noch entspannter als am späten Dienstagabend.