Wirtschaftsminister Nils Schmid kündigte am Montag in Stuttgart an, die Erprobung von selbst fahrenden Fahrzeugen auf der A 81 zwischen Würzburg und Singen zu ermöglichen Foto: dpa

Wirtschaftsminister Nils Schmid macht sich für eine Teststrecke auf der A 81 stark. Hier sollen selbst fahrende Fahrzeuge erprobt werden. Daimler begrüßt den Vorstoß.

Stuttgart - Die Zukunft des Fahrens wird konkret. Wirtschaftsminister Nils Schmid kündigte am Montag in Stuttgart an, die Erprobung von selbst fahrenden Fahrzeugen auf der A 81 zwischen Würzburg und Singen zu ermöglichen. „Das wäre wegen der Topografie sicher eine attraktive Strecke“, sagte Schmid beim Nutzfahrzeugdialog, an dem führende Vertreter der Branche teilnahmen. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zuvor angekündigt eine Teststrecke für selbst fahrende Fahrzeuge auf der A 9 zwischen Nürnberg und München einrichten zu wollen.

Daimler-Nutzfahrzeugchef Wolfgang Bernhard begrüßte die Initiative von Schmid. „Wir brauchen eine Versuchsstrecke, um diese Technologie voranzutreiben.“ Dann sei die Chance groß, dass das autonome Fahren nicht nur mit Google und dem kalifornischen Forschungsstandort Silicon Valley in Verbindung gebracht werde, sondern auch mit Baden-Württemberg. Wann genau die ersten Autos oder Lkw mit Autopilot unterwegs sein werden, steht noch nicht fest. „Die verkehrsrechtlichen Fragen müssen jetzt zügig geklärt werden“, sagte Schmid.

Daneben zeichnete sich am Montag auch eine Zustimmung zu der von Daimler beantragten Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von Lang-Lkw ab. Zwar ist in der Koalitionsvereinbarung der grün-roten Landesregierung festgeschrieben, dass Baden-Württemberg an einem entsprechenden Feldversuch des Bundes nicht teilnimmt. Angesichts neuer Erkenntnisse wolle man diese Haltung aber überdenken. „Wir verfolgen das Thema ergebnisoffen“, sagte Schmid. Verkehrsminister Winfried Hermmann (Grüne) steht Lang-Lkw bisher skeptisch gegenüber. Eine Entscheidung soll offenbar bis Ende März fallen.

Daimler hat für 17 Strecken von Lieferantenstandorten in seine Werke eine Sondergenehmigung beantragt. Laut Speditionsverband VSL haben aber auch 20 weitere Logistikunternehmen in Baden-Württemberg Interesse an einem Einsatz der XXL-Laster.