Polizisten sperren in London den Bereich um die London Bridge und den Borough Market ab. Foto: dpa

Sieben Menschen lassen bei einer Terrorattacke in einem beliebten Ausgehviertel in London ihr Leben, etliche werden verletzt. Was wir bislang wissen – und was nicht.

London - Erneut wird Großbritannien von einer Terrorattacke erschüttert. Ziel ist wieder einmal London. Die Tat findet mitten im Zentrum der Hauptstadt statt - wenige Tage vor der Parlamentswahl.

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Was wir wissen

* Die Tat: Um 22.08 Uhr Ortszeit (23.08 MESZ) gehen bei der Polizei erste Notrufe ein, dass ein Kleintransporter auf der London Bridge Fußgänger erfasst hat. Der Wagen fährt weiter zum nahen Borough Market, einem beliebten Touristenziel. Dort lassen die Angreifer das Auto stehen und beginnen mit langen Messern auf Menschen einzustechen.

* Die Täter: Die Polizei stellt drei männliche Tatverdächtige und erschießt sie am Borough Market - acht Minuten nach Eingang des Notrufs. Die Attentäter tragen Westen, die so aussehen, als würden sie Sprengstoff enthalten. Sie stellen sich aber als Attrappen heraus. Die Polizei geht davon aus, dass es keine weiteren Attentäter gab.

* Die Polizeiaktionen: Die Polizei nimmt zwölf Menschen im Osten Londons fest, die mit dem Anschlag in Verbindung gebracht werden. Außerdem werden Wohnungen durchsucht.

* Die Todesopfer: Mindestens sieben Menschen werden von den Angreifern getötet. Unter den Toten ist nach Angaben von Kanadas Regierungschef Justin Trudeau ein kanadischer Staatsbürger.

* Die Verletzten: Mindestens 48 Menschen werden verletzt. Darunter sind auch zwei deutsche Staatsangehörige, wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bestätigt hat. Eines der deutschen Opfer hat demnach schwere Verletzungen davongetragen. Von den Verletzten befinden sich 21 laut der britischen Gesundheitsbehörde NHS am Sonntagnachmittag noch in kritischem Zustand. Auch zwei Polizisten sind verletzt.

* Das Motiv: Die Polizei spricht von einem Terroranschlag.

* Die Reaktion des IS: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Tat zunächst nicht für sich. IS-Anhänger feiern den Anschlag in ihren Foren und Chat-Kanälen, wie die auf die Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group berichtet. In einer dem IS nahe stehenden Chat-Gruppe seien Mitglieder am Tattag aufgefordert worden, Zivilisten mit Fahrzeugen, Schusswaffen und Messern zu töten.

Was wir nicht wissen

* Die Tat: Unklar ist unter anderem, wie viele Menschen von dem Kleintransporter angefahren und verletzt oder gar getötet wurden und wie viele Menschen Opfer der Messerangriffe wurden.

* Die Täter: Die Identität der drei Attentäter ist noch nicht bekannt.

* Das Motiv: Zwar trägt der Anschlag die Handschrift islamistischer Terroristen. Gewissheit gibt es aber erst, wenn die Identität der Täter geklärt ist.