Bei dem Selbstmordanschlag sterben 26 Armeeanwärter. Foto: dpa

Dutzende Männer warten morgens vor einer Kaserne. Sie wollen sich um eine Ausbildung in der jemenitischen Armee bewerben. Inmitten der Menge zündet ein Attentäter seine Bombe – mit verheerenden Folgen

Sanaa - Ein Selbstmordattentäter hat sich vor einer Kaserne im Jemen in die Luft gesprengt und dabei mindestens 27 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Opfer – überwiegend Armeeanwärter – hatten sich am Sonntag vor dem Gebäude in der südöstlichen Stadt Mukalla versammelt, als sie von der Explosion erfasst wurden, berichteten Mitarbeiter von Krankenhäusern in der Umgebung. Zudem seien etwa 60 Menschen verletzt worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich der auf Terror-Propaganda spezialisierten Site Intelligence Group zufolge zu dem Attentat.

Huthi-Rebellen gegen Hadi

Erst am Donnerstag waren bei einem Anschlag auf einem Armeegelände in Mukalla mindestens sieben Menschen getötet worden, auch hier bekannte sich der IS. Anfang Mai hatten Regierungstruppen die Stadt aus den Händen des Terrornetzwerkes Al-Kaida befreit. Der mächtige Ableger der Organisation im Jemen und auch der Islamische Staat konnten ihren Einfluss im Machtvakuum des Bürgerkriegslandes in den vergangenen Monaten ausdehnen.

Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen gemeinsam mit Verbündeten gegen Anhänger von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Im März 2015 begann ein Bündnis aus arabischen Ländern unter Führung Saudi-Arabiens, Stellungen der Rebellen zu bombardieren. In dem Bürgerkriegsland gilt seit etwa einem Monat eine brüchige Waffenruhe.