Polizisten bewachen das Hotel, in dem die deutsche Nationalmannschaft untergebracht sind. Foto: dpa

Der Schock über den Terror im November in Paris ist noch nicht ganz verklungen. Nun gab es erneute Anschläge, diesmal in Brüssel. In der deutschen Hauptstadt reagieren die Sicherheitsbehörden inzwischen schon fast routiniert auf die Ereignisse.

Berlin - Nach den Terroranschlägen in Brüssel haben der Berliner Senat und die Sicherheitsbehörden versichert, alles gegen derartige Gewaltakte in der deutschen Hauptstadt zu unternehmen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) betonte am Dienstag: „Die Sicherheitslage wird fortlaufend bewertet und wir gehen jedem sicherheitsrelevanten Hinweis nach.“

Innensenator Frank Henkel (CDU) teilte mit: „Die Behörden haben ihre Maßnahmen bereits nach den grausamen Anschlägen von Paris angepasst, insbesondere auch bei Fußballspielen. Das Sicherheitsniveau ist sehr hoch. Diese Erfahrungen werden wir auch bei künftigen Großveranstaltungen berücksichtigen.“

Auch die Bundespolizei, die für Flughäfen und Bahnhöfe zuständig ist, verschärfte ihre Vorkehrungen. „Wir haben die Maßnahmen intensiviert“, sagte eine Sprecherin des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam am Dienstag. Das gelte unter anderem für verstärkte Kontrollen an Flughäfen und Bahnhöfen. Auch die Schutzausrüstung der Bundespolizisten sei erhöht worden. Von den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld starteten zunächst keine Flugzeuge mehr nach Brüssel.

Nationalelf ist in Berlin angekommen

Die Polizeipräsenz rund um das Quartier der deutschen Fußballnationalmannschaft im Hotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz war schon vor Bekanntwerden der Terroranschläge in Brüssel sichtbar hoch. Polizisten standen am Dienstagmorgen direkt vor dem Hotel. Während eines Freundschaftsspiels gegen Frankreich im November in Paris hatten dort Terroristen begonnen, zahlreiche Menschen zu töten. Vier Tage später wurde ein Länderspiel in Hannover wegen einer Bombendrohung abgesagt. Nun will die Nationalmannschaft am Samstag in Berlin gegen England spielen.

Der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) war am Montagabend wegen eines Vortrags in Brüssel und flog am frühen Dienstagmorgen zurück. Im Roten Rathaus sagte er am Mittag: „Ich habe einfach Glück gehabt. Wenn mein Flug etwas später gewesen wäre, dann säße ich jetzt vielleicht nicht hier.“ Kollatz-Ahnen meinte weiter, der belgischen Polizei sei es gelungen, in Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris wichtige Fortschritte zu machen. Dabei sei den Behörden auch klar gewesen, dass ein großer Anschlag in Brüssel geplant gewesen sei. Offenbar habe man ihn aber nicht verhindern können.

Die führenden Senatsvertreter zeigten sich angesichts der vielen toten und verletzten Menschen in Brüssel schockiert. „Berlin ist in Gedanken bei seiner Partnerstadt Brüssel, mit der wir uns in europäischer Solidarität eng verbunden fühlen“, teilte Müller mit. Die Terrorakte zeigten, „wie verwundbar unsere Metropolen sind“.

Henkel betonte: „Wir müssen gegen den barbarischen Terror zusammenstehen.“ Die offene Gesellschaft dürfe sich nicht einschüchtern lassen und ihre Lebensweise der Furcht opfern. „Wir müssen die Wut in Entschlossenheit und die Angst in Vorsicht umwandeln.“

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