Eines der neuen Überwachungsgeräte vom Typ Poliscan ist bereits an der Göppinger Straße installiert worden. Foto: Gottfried Stoppel

An den Einfallsstraßen aus Richtung Schurwald werden die Autofahrer in Schorndorf künftig von neuen städtischen Geschwindigkeitsmessern in Empfang genommen.

Schorndorf - Sie sind schlank und schwarz und auf einem flüchtigen Blick kaum zu erkennen – aber sie achten unerbittlich auf die Geschwindigkeit. Nach gut einjähriger Vorbereitungszeit hat die Stadt Schorndorf zwei Säulenblitzer vom Typ Poliscan montieren lassen, der Preis pro Säule: rund 100 000 Euro. Die Geräte sollen das Tempo auf zwei Einfallstraßen überwachen. Eines steht auf der Schlichtener Straße auf Höhe des Krankenhauses, ein zweites auf der Göppinger Straße in Höhe Hegnauhofweg. „Im Laufe der ersten Januarhälfte werden wir dir Geräte aktivieren“, kündigt die für Ordnung zuständige Fachbereichsleiterin Karin Gries an. Bisher seien die Geräte allerdings nicht scharf gestellt.

Zwei weitere Säulenblitzer sollen die Geschwindigkeit auf der B 29 auf Höhe Schorndorf überwachen. Deren Standorte seien bereits mit dem Regierungspräsidium abgesprochen, sagt Karin Gries. Ein Messergerät soll den aus Richtung Stuttgart heranrauschenden Verkehr kurz vor dem Grafenbergtunnel kontrollieren, der andere kurz vor dem Sünchentünnel den Verkehr aus Richtung Aalen. Wegen der Wetterlage sei es den Bautrupps nicht mehr möglich gewesen, diese Geräte noch vor Weihnachten zu installieren, sagt Karin Gries. Dies werde bald nachgeholt, wobei der genaue Termin der Inbetriebnahme noch nicht feststehe.

Blitzer erkennen Lastwagen

Auf der B 29 werden die Säulenblitzer vor den Tunneln kontrollieren, ob Tempo 100 eingehalten wird. In der Stadt machen die Geräte Unterschiede je nach Fahrzeugtyp. Auf der Schlichtener und der Göppinger Straße gilt nämlich für Autos zwar Tempo 50, für Lastwagen wegen des Gefälles aber nur Tempo 30. „Die Geräte können unterscheiden, ob es sich um einen Lastwagen oder einen Personenkraftwagen handelt“, sagt Karin Gries. Wenn die Vorschläge des in Arbeit befindlichen Lärmaktionsplans durchgehen, dann gilt allerdings womöglich für beide Fahrzeugarten ein Limit von 30 Stundenkilometern – entschieden ist das jedoch noch nicht.

Die Schlichtener und die Göppinger Straße gelten zwar nicht als Unfallschwerpunkte, die neuen Säulen seien dort aber trotzdem gerechtfertigt, sagt Karin Gries. Beide Strecken seien leicht abschüssig, der Tempounterschied zwischen Lastwagen und Autos sei hoch. Zudem überquerten an der Schlichtener Straße viele Schüler die Fahrbahn in Richtung eines nahe gelegenen Bildungszentrums, betont die Ordnungsamtsleiterin.

2016 weniger mobile Messungen

In der Vergangenheit hatte die Stadt Schorndorf ausschließlich auf mobile Messungen gesetzt. Im Oktober 2015 beschloss der Gemeinderat die Kehrtwende. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der mobilen Messungen zudem zurückgegangen, weil der Vollzugsdienst der Stadt andere Aufgaben habe wahrnehmen müssen, sagt Karin Gries. Trotz der Säulen wolle man aber zu der gewohnte Zahl der mobilen Kontrollen zurückkehren.

Die neuen Säulenblitzer übermitteln die Beweisbilder künftig direkt in die Verwaltungszentrale. Ob man zusätzliche Kräfte für die Bearbeitung der Bußgeldbescheide brauche, werde man je nach deren Zahl entscheiden, heißt es aus dem Rathaus.