WhatsApp ist ganz schön freigiebig mit den Angaben seiner Nutzer Foto: dpa-Zentralbild

Wer WhatsApp nutzt, der verrät anderen, wann er online ist. Forscher haben nun ein Programm entwickelt, das ein komplettes Tagesprofil von einem Nutzer erstellen kann – ohne, dass man sich dagegen wehren könnte.

Stuttgart - WhatsApp-Nutzer verraten ziemlich viel von sich. Wer es darauf anlegt, der kann verfolgen, wie oft und wie lange jemand chattet und ob er den Nachrichten-Dienst während der Arbeitszeit nutzt.

Das haben Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg mit Hilfe eines speziell entwickelten Überwachungsprogramm gezeigt. Für die Studie waren 1000 zufällig ausgefällte Nutzer aus aller Welt neun Monate lang rund um die Uhr beobachtet worden. Aus den so gewonnenen Daten geht etwa hervor, dass WhatsApp im Durchschnitt 23 Mal am Tag genutzt wird und jeder Nutzer im Schnitt 35 Minuten mit dem Schreiben und Lesen von Nachrichten verbringt. Nutzer in Deutschland liegen den Angaben nach knapp über dem Durchschnitt: Sie öffnen die App 26 Mal am Tag und nutzen sie 41 Minuten täglich - am intensivsten zwischen 13.00 und 21.00 Uhr. Alle gesammelten Daten haben die Forscher anonymisiert und ohne exakte Online-Zeitpunkte unter www.onlinestatusmonitor.com veröffentlicht.

Öffnet ein Nutzer WhatsApp, wird er im Messenger-Netzwerk automatisch als online angezeigt. Er hat keine Möglichkeit, dies abzuschalten. Und jeder, der die Handynummer des Nutzers kennt, kann dessen Online-Status abfragen. Man kann lediglich unterbinden, dass WhatsApp den Zeitpunkt anzeigt, wann man zuletzt online war. Dafür die App öffnen und in den Einstellungen unten links unter „Account“ im Bereich „Datenschutz“ bei „zuletzt online“ „Niemand“ auswählen.