Taxis, so weit das Auge reicht. Doch für Menschen im Rollstuhl sind sie nicht geeignet. Foto: dpa

In Stuttgart gibt es keine Taxis, in die Rollstuhlfahrer selbstständig hineinrollen können. Die Stadt ist bereit, den rollstuhlgerechten Umbau von Taxis zu bezuschussen und will ein Pilotprojekt starten.

Stuttgart - Rollstuhlfahrer können in Stuttgart bisher nicht selbstständig in ein Taxi hineinfahren. Am Montagabend gab Sozialbürgermeister Werner Wölfle im Ausschuss für Behinderte jedoch bekannt: Die Stadt wird den behindertengerechten Umbaumit maximal 10 000 Euro bezuschussen, wenn das betreffende Auto mindestens drei Jahre im Einsatz ist. Über eine Selbstbeteiligung der Taxi-Unternehmer habe man noch keine Einigung erzielt.

Zuschlag für Fahrgäste ist vom Tisch

Die Sozialverwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, Geld für den Umbau von zunächst zehn Taxis zur Verfügung zu stellen, insgesamt also 100 000 Euro. „Vergeben wird im Windhundverfahren: Die ersten zehn Taxiunternehmer, die sich melden, kriegen den Zuschlag“, so Wölfle. Gleichzeitig wolle man mit einem Rolli-Taxi ein Pilotprojekt starten; an der Planie soll eines einen festen Standplatz haben, „und zwar immer ganz vorn“, sagt Wölfle, denn generell sollen die Rolli-Taxis auch von anderen Fahrgästen, zum Beispiel als Großraumtaxi, genutzt werden können. „Wenn diese zehn Taxis zwei, drei Jahre lang gut in Anspruch genommen werden, wissen wir, dass es ein lohnendes Geschäftsfeld ist“, so der Sozialbürgermeister. Er betonte abschließend: „Der Zuschlag von 7,50 Euro ist vom Tisch.“ Den wollten die Taxiunternehmer für die Fahrt in einem Rollstuhl-Taxi verlangen. Die Vertreter des Körperbehindertenvereins Stuttgart und des Landesverbands für Gehörlose im Ausschuss begrüßten die Initiative der Stadt. „Das ist ein richtig gutes Projekt zur Inklusion“, so Andreas Hüster vom Verband Gehörloser.