Die ALVA-Mitarbeiterin Wernicke (Ramona Kunze-Libnow) wird von ihrer Kollegin Claudia Bischoff (Isabell Polak) beobachtet. Foto: MDR

Wir haben gesehen: „Auge um Auge“, den vierten Tatort des Teams aus Dresden. Darin brilliert Martin Brambach als schrulliger Kommissariatsleiter.

Dresden - Bei „Auge um Auge“, seinem vierten Fernseheinsatz, ermittelt das Dresdner Tatort-Team mitten in der sächsischen Seele.

Die Handlung in einem Satz: Der Chef einer miesen Versicherungsfirma wird durchs Bürofenster von einem Scharfschützen erschossen.

Zahl der Leichen: Eine. Und das gezielte Overacting von Alexander Schubert ( „Heute Show“) nervt derart, dass man sich fast beim Scharfschützen bedanken möchte.

Elefant im Porzellanladen: Rollstuhlfahrer: „Wollen Sie sich nicht setzen?“ Kommissarin: „Nein Danke, Ich stehe gerne“

Besorgte Bürger: Henni Sieland brüllt den Kollegen Schnabel an, der mit dem neuen Computer nicht zurechtkommt. „Ja, genau! Weil Sie an allem, was neu und fremd ist, eine Verschlechterung sehen!“

Und dann auch noch das: „Dort, wo die Wut hingehört, da steht keiner: Bei den Versicherungen, den Konzernen und den Banken“, sagt die Mörderin, die den schmierigen Versicherungsmann nur anschießen wollte – um eine Debatte anzustoßen.

Vorsicht, Ingo: Wenn der gutherzige Techniker Ingo Mommsen seine Liebe zu Henni Sieland nicht bald in vernünftige Bahnen lenkt, droht in einer der nächsten Episoden eine Katastrophe. Oder eine Hochzeit.

Auch ziemlich stark: Erneut brilliert Martin Brambach als schrulliger Kommissariatsleiter. Arnd Klawitter spielt den karrieregeilen Rainer Ellgast, als würde sich für „Stromberg“ bewerben. Könnte klappen: Regisseurin Franziska Meletzky führte bei einigen Folgen Regie.

Unser Fazit: Ein behäbiger Kriminalfall dient hier als Ausrede, den sächsischen Geist zu ergründen.

Spannung: 3; Logik: 2