Ein Amazon-Paket läuft über ein Transportband – Am Montag stehen dem Online-Händler Streiks in Haus. Foto: dpa

Exklusiv – Die Gewerkschaft Verdi verstärkt ihren Kampf um die Anerkennung des Einzelhandelstarifvertrags beim Online-Händler Amazon. Dazu soll am Montag zum ersten Mal auch der Standort in Pforzheim bestreikt werden.

Pforzheim/Stuttgart - Die Gewerkschaft Verdi verstärkt ihren Kampf um die Anerkennung des Einzelhandelstarifvertrags beim Online-Händler Amazon. Dazu soll am Montag zum ersten Mal auch der Standort in Pforzheim bestreikt werden. Das geht aus dem Streikaufruf hervor, der unserer Zeitung vorliegt. Demnach soll der Arbeitsausstand zu Beginn der Frühschicht beginnen.

Zuvor hatte die Geschäftsleitung Tarifverhandlungen abgelehnt. Nach Gewerkschaftsangaben wollte Amazon Verdi zudem per einstweilige Verfügung daran hindern, vor dem Personaleingang in Pforzheim Flugblätter zu verteilen. Diesen Antrag habe der Online-Händler erst zurückgenommen, nachdem das Arbeitsgericht am Donnerstag deutlich gemacht habe, dass es keinen Rechtsgrund für eine einstweilige Verfügung erkennen könne, teilte Verdi mit.

Aus Kreisen der Beschäftigten heißt es, die Aktion sei nicht auf Pforzheim beschränkt. Demnach soll am Montag an allen großen Versandstandorten in Deutschland gestreikt werden. Eine Sprecherin von Verdi in Berlin wollte dies nicht bestätigen.

Amazon gibt sich angesichts der neuen drohenden Streikwelle gelassen. „Wir konzentrieren uns darauf, jeden Tag unser Kundenversprechen einzuhalten“, sagte eine Amazon-Sprecherin. Dabei könne das Unternehmen auf insgesamt 29 Logistikzentren in sieben Ländern zurückgreifen.

Verdi will bei Amazon eine Bezahlung nach Handels-Tarif durchsetzen. Amazon sieht sich als Logistiker. Laut Verdi gibt es in Deutschland jedoch mehr als zehn unterschiedliche Logistiktarifverträge.