Eine Erzieherin liest Kindern in einer Kita aus einem Buch vor. Foto: dpa

Weitere Kita-Streiks werden immer unwahrscheinlicher. Am Freitag hat die Tarifkommission von Verdi den Mitgliedern die Annahme des kürzlich erzielten Kompromisses nahegelegt.

Fulda - Trotz Kritik in den eigenen Reihen will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dem Kompromiss im Kita-Tarifstreit zustimmen. Neue Streiks sind damit quasi vom Tisch. Die Tarifkommission von Verdi beschloss am Freitag in Fulda die Einleitung einer Urabstimmung und empfahl den Mitgliedern die Annahme des Ergebnisses, wie die Gewerkschaft mitteilte. Die Spitzen von Verdi und den kommunalen Arbeitgebern hatten sich am Mittwoch nach sieben Monaten auf ein Ergebnis geeinigt.

Mehr als 300 Vertreter bestreikter Einrichtungen berieten den Kompromiss. Viele Beschäftigte aus Städten, die als Streikhochburgen galten, plädierten laut Verdi für eine Fortsetzung der Kita-Streiks vom Mai, eine Mehrheit sprach sich für die Annahme des Ergebnisses aus. Die Urabstimmung soll Mitte kommender Woche beginnen und Ende Oktober abgeschlossen sein.

Verbesserungen für 220.000 Beschäftigte

Im Vergleich zu einem von den Gewerkschaftsmitgliedern im Sommer abgelehnten Schlichterspruch soll es Verbesserungen für die rund 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst geben. Verdi hatte das Ergebnis auf im Schnitt gut 3,7 Prozent mehr Lohn beziffert, die Arbeitgeber auf 3,3 Prozent.

Verdi-Chef Frank Bsirske sagte: „Das ist kein Ergebnis, das Freude und Euphorie auslöst, aber es enthält strukturelle Verbesserungen gegenüber der Schlichtungsempfehlung vom Juni.“