Gastfreundschaft auf Griechisch: Argyrios Terzis und Kellnerin Themis Koehler. Foto: Max Kovalenko

Porto Eliá ist eine Badebucht auf einer Halbinsel südlich von Thessaloniki – und seit ein paar Monaten ein Lokal in Stuttgart-Bad Cannstatt nahe dem Krankenhaus.

Stuttgart - Porto Eliá ist eine Badebucht auf einer Halbinsel südlich von Thessaloniki – und seit ein paar Monaten ein Lokal in Stuttgart-Bad Cannstatt nahe dem Krankenhaus. Beide Orte tragen nicht zufällig ein und denselben Namen: Argyrios Terzis hat eine seiner schönsten Erinnerungen an die Heimat mit nach Stuttgart gebracht – und danach sein Lokal benannt. Auf jener Halbinsel lernte Terzis 2007 seine jetzige Ehefrau Paraskevi Keramida kennen und lieben.

Die Taverne Porto Eliá in Bad Cannstatt hebt sich wohltuend von vielen anderen griechischen Lokalen ab: keine Fischernetzattrappe, keine Kunststoff-Statue verunstalten den Raum. Der große Gastraum ist vielmehr in weiß gehalten, weiß wie der Anstrich der Häuschen auf den vielen griechischen Inseln. Man sitzt – dicht an dicht zum Nachbartisch – auf weißen Baststühlen, so wie man sie vermutlich auch in einer echten griechischen Taverne finden würde. „Wir wollen ein authentisches Griechenland zeigen“, sagt Paraskevi Keramida. Diesen Anspruch formulieren sie und ihr Mann fürs Ambiente genauso wie fürs Kulinarische. Denn die griechische Küche besteht nicht nur aus Zaziki, „und es gibt neben Retsina auch noch andere Weine“.

Am Testabend, dem vorigen Samstag, das Porto Eliá als gut besucht zu bezeichnen, wäre untertrieben. Es herrscht ständiges Kommen und Gehen. Wer in großer Gruppe bei Argyrios Terzis und Paraskevi Keramida essen möchte, muss ein andermal wieder kommen – und vorher reservieren. Der Gäste-Palaver hebt den Geräuschpegel zusehends. Die Leute fühlen sich offensichtlich wohl.

Was auch daran liegen dürfte, dass die Speisekarte tatsächlich authentische griechische Küche bietet, etwa den Vorspeisenteller (für zwei Personen 21,90 Euro) natürlich mit Zaziki, aber auch mit gefüllten Weinblättern, gefülltem Spitzpaprika, Platterbsenpüree, Fischrogencreme, gebratenen Auberginen und anderen Köstlichkeiten. Die gebratenen Sardellen (6,80 Euro) und der überbackene Schafskäse (6,90 Euro) lassen einen Griechenland ebenso schmecken wie die Platte Porto Eliá (16,90 Euro). Souflaki, Lammkotelett, Hähnchenbrust, griechische Bauernbratwurst – das Fleisch ist zart, die Wurst würzig.

Punktabzug gibt es für die gebratenen Beilagenkartoffeln, die kaum lauwarm auf dem Teller liegen, und für die etwas müden Garnelen als Beigabe zu den Nudeln. Üben muss auch noch der Service, der – zwar stets freundlich und besorgt – zuweilen unorganisiert wirkt.

Dennoch: Die Taverne Porto Eliá bietet griechische Esskultur über dem Durchschnitt, die einen zweiten Besuch lohnt.

Infos und Adresse

Küche: Griechische Klassiker mit Niveau

Atmosphäre: Südländisch gemütlich ohne Hellenen-Kitsch

Service: Immer freundlich, zuweilen leider desorientiert

Preis-Leistungs-Verhältnis: Man wird für angemessenes Geld gut satt

Adresse: Taverne Porto Eliá, Obere Waiblinger Straße 153, 70734 Stuttgart (Bad Cannstatt), Telefon 07 11 / 52 36 84, info@porto-elia.de, www.porto-elia.de.

Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags von 17  bis 23 Uhr, samstags von 12.30 bis 1 Uhr, sonn- und feiertags von 12.30 bis 23.30 Uhr.

Extras: Terrasse mit 60 Plätzen, themenbezogene Veranstaltungen, Weinproben.

Anfahrt: Mit der S-Bahn (Line 2 und 3) oder mit der Stadtbahnlinie U 1 jeweils bis zum Halt Nürnberger Straße, danach zu Fuß weiter Richtung Krankenhaus Bad Cannstatt. Für Autofahrer: Parkmöglichkeit in der Umgebung.