In der Zuschauergunst hat der Südwestrundfunk 2014 unter den dritten Programmen Plätze gutgemacht. Foto: www.7aktuell.de | Florian Gerlach

In der Gunst der Zuschauer hat der SWR Plätze gutgemacht. Intendant Peter Boudgoust sagte am Freitag, man sei im Jahr 2014 vom letzten auf den fünften Rang vorgerückt.

Stuttgart - Der Südwestrundfunk (SWR) ist bei der Zuschauer-Akzeptanz die Rote Laterne unter den dritten Programmen los. Mit einem Marktanteil von durchschnittlich 6,7 Prozent sei man im vergangenen Jahr vom letzten auf den fünften Rang vorgerückt, wie Intendant Peter Boudgoust am Freitag in Stuttgart mitteilte. Hinter dem SWR liegen demnach inzwischen die „Dritten“ vom Hessischen Rundfunk (HR) und vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Neben dem SWR habe nur der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) als Klassenprimus den Marktanteil gesteigert. Boudgoust sieht einen klaren Grund für den Sprung nach oben: Man habe es mit Qualitätssteigerung geschafft. 2015 soll das Ergebnis wie folgt gesichert werden:

HEIMAT - „Wir leben Südwesten“, sagte Boudgoust. Insofern liege dem SWR die ARD-Themenwoche „Heimat“ im Oktober besonders am Herzen. Der Begriff „Heimat“ sei längst nicht mehr „verkitscht“, immer mehr Menschen empfänden Heimat in der Globalisierung wieder als etwas sehr wertvolles. Der SWR hat die Federführung der Themenwoche.

EVENT - Zwei Ereignisse bestimmen das SWR-Programm in diesem Jahr: Der 300. Stadtgeburtstag von Karlsruhe und der Deutsche Evangelische Kirchentag im Juni in Stuttgart. Hörfunk und Fernsehen nähmen die Fächerstadt Karlsruhe das ganze Jahr über in den Fokus, hieß es, nicht nur bei der Eröffnungsveranstaltung der Feierlichkeiten am 20. Juni. Am 4. Juni etwa läuft im SWR-TV „Karlsruhe - Der Film. Die Geschichte“. Vom Kirchentag in Stuttgart sind mehrere Sondersendungen auf allen Kanälen geplant. Auch 30 Jahre „Rock am Ring“ wird im Fernsehen und im Hörfunk gewürdigt.

KINO - Eine der herausragenden Produktionen des Jahres ist das Porträt des Hitler-Attentäters Georg Elser, das am 2. April in die Kinos kommt. Eine Ausstrahlung im Fernsehen sei dann 2016 möglich, hieß es. Von dem Mann, der Geschichte hätte schreiben können, wäre die Bombe nicht 13 Minuten zu spät explodiert, handelt auch ein Hörspiel, dass am 3. April erstmals ausgestrahlt wird. Ganz in der Region angesiedelt ist die schwäbische Komödie „Täterätää - Die Kirche bleibt im Dorf 2“, die im Sommer in die Kinos kommen soll.

REIHEN - „Emma nach Mitternacht“ heißt eine neue Reihe des SWR im Ersten ab Herbst. Katja Riemann spiele eine unerschrockene Hörfunk-Psychologin, die in so manche Krise außerhalb des Radiostudios verwickelt wird. Mit „Huck“ und „Plötzlich Apokalypse“ bringt der SWR im Herbst eine weitere schwäbische und eine pfälzische Serie im Ersten an den Start. „Huck“ ist ein cooler Privatdetektiv aus Stuttgart-Bad Cannstatt. Hinter „Plötzlich Apokalypse“ verbirgt sich eine schwarz-humorige Endzeit-Comedy aus Bad Dürkheim.

TATORT - Noch völlig offen ist die spannende Suche nach einem neuen „Tatort“-Standort im Südwesten, wie Fernsehdirektor Hauser mitteilte. Nach dem Aus für den Bodensee-„Tatort“ bringen sich immer mehr Orte ins Spiel. Freiburg etwa hatte sich schon 2002 beworben, der Bürgermeister von Bad Wildbad, Klaus Mack, regte einen allgemeinen Schwarzwald-„Tatort“ an.

Laut Hauser läuft auch die Suche nach Darstellern. „Das geht Hand in Hand.“ Hauser verriet aber, dass der Sender vermutlich auf ein „klassisches Team“ an Ermittlern setze. Die Stuttgarter Kommissare, Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare), ermitteln übrigens im Frühsommer vor dem Hintergrund des umstrittenen Milliardenprojekts Stuttgart 21.