Der lange Radstand sorgt für viel Platz im neuen Vitara. Foto: Hersteller

Der SUV-Pionier Vitara tritt im neuen Gewand an. Zu bestellen ist der Geländewagen in 14 Außenlackierungsfarben, kombiniert mit schwarzen oder weißen Dächern.

Ende der 80er gehörte er zu den Pionieren der SUV-Ära und machte auf Lifestyle, als alle noch glaubten, Geländewagen seien fürs Gelände gemacht. Jetzt ist der Suzuki Vitara wieder zurück: frischer, moderner und mit zeitgemäßer Technik - diesmal aber nur als einer unter vielen. Denn da trifft er jetzt auf Konkurrenten wie Opel Mokka, Skoda Yeti, Peugeot 2008, Citroën C4 Cross, Mitsubishi ASX, Nissan Juke, Renault Captur und, und, und. Dennoch weiß der Vitara sich von der Menge abzuheben. Eine breite Front mit großflächig muschelförmiger Haube, konturierte Flanken und ausgestellte hintere Radhäuser wirken eigenständig und suggerieren SUV-Optik. Technisch baut der Vitara auf dem SX4 S-Cross auf.

Mit 4,18 Meter Länge gut zwölf Zentimeter kürzer als dieser hat der Viertürer mit 2,50 Meter Radstand dennoch ordentlich Platz für vier Personen. Der Kofferraum fasst mit 375 Litern dagegen kaum mehr als ein Golf. Durch Umklappen der Rücksitzlehne kann der Stauraum, wenn auch nicht mit ebener Fläche, auf maximal 1120 Liter erweitert werden. Wichtiger als Kind und Kegel zu transportieren, preist dafür Suzukis Marketing, keinen Vitara wie den anderen aussehen zu lassen. Allein 14 Außenlackierungen, kombiniert mit Dächern in schwarzen oder weißen Kontrastfarben, bieten Individualität. Das gilt auch fürs Interieur. Der Fahrer blickt auf ein übersichtlich gegliedertes Cockpit, das mit allerlei Zierrat und frei wählbaren Blenden für Instrumententräger, Lenkrad und Seitenverkleidungen fröhlich bunt gestaltet werden kann.

Adaptiver Tempomat mit Abstandsradar

In der Mittelkonsole ist zudem ein Multimedia-Touchscreen inklusive Smartphone-Integration verbaut. Ansonsten greifen die Hände sehr häufig zu Hartplastik. Zeitgemäßer sind da die Assistenzsysteme. Ab Werk verbaut (zumindest in der Topversion 'Comfort Plus') sind ein adaptiver Tempomat mit Abstandsradar, Notbremse und Rückfahrkamera. Was fehlt, sind die inzwischen üblichen Totwinkel-, Spurhalte- und Spurwechselwarner, Müdigkeitssensoren oder Einparkautomaten. Bei den Motoren macht es Suzuki sich und den Kunden einfach. Es gibt, wie auch im SX4 S-Cross, einen Benziner und einen Diesel, beide mit vier Zylindern, 1,6 Liter Hubraum und identischer Leistung von 120 PS (88 kW). Auf der Straße jedoch verhalten sie sich höchst unterschiedlich.

Der Benziner müht sich, will fleißig geschaltet werden und ist lauter als der Diesel, der mit 320 Nm mehr als das doppelte Drehmoment auf die Kurbelwelle wuchtet. In der Praxis bedeutet das Durchzug satt zum kraftvollen Beschleunigen oder schaltfaulen Bummeln. Stolz ist Suzuki auf den Verbrauch, der beim Diesel nach Norm mit 4,0 bis 4,2 Litern angegeben ist, beim Benziner zwischen 5,3 und 5,6 Liter rangieren soll. Was auf unseren Testfahrten leider nicht zu erfahren war, da der Bordcomputer nie unter sechs Liter anzeigte. Erfreulich dagegen, dass das serienmäßige Sechsgang-Getriebe (Benziner: Fünfgang) exakt schaltet, die Lenkung ausreichend präzise und das Fahrwerk boulevardtauglich komfortabel abgestimmt ist.

Wahlweise gibt es Benziner und Diesel mit Front- oder Allradantrieb, für den Benziner später auch noch ein Automatikgetriebe. Leichtes Stirnrunzeln entsteht beim Blick in die Preisliste. Los geht's ab 17 990 Euro, allerdings lediglich als Benziner mit Frontantrieb in der Variante 'Club', mit Klimaanlage, Bluetooth, Start-Stopp-System und Multifunktionslenkrad. Erst ab der Ausstattung 'Comfort' ab 20 490 Euro ist der Vitara mit Diesel (plus 2300 Euro) und/oder Allrad (plus 2000 Euro) zu haben. Die Topversion 'Comfort Plus' startet dagegen ab 23 890 Euro.