Die IG Metall hat ihre Warnstreiks in Baden-Württemberg am Freitag fortgesetzt. Foto: dpa

Mitarbeiter der Metallindustrie im Südwesten haben am Freitag ihre Warnstreiks in kleineren Betrieben fortgesetzt. Sie wollen die Arbeitgeber zu einem besseren Angebot als die vorgeschlagenen 2,2 Prozent mehr Geld bewegen.

Wutöschingen/Meßkirch - Die IG Metall hat am zweiten Warnstreiktag den Druck auf die Arbeitgeber aufrechterhalten. Ihrem Aufruf zum Protest gegen das Angebot von Südwestmetall in der Tarifrunde folgten 24.500 Beschäftigte aus 175 Betrieben. Damit erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer an den ersten zwei Tagen nach Ende der Friedenspflicht in der Nacht auf Donnerstag auf über 55.500, wie die Gewerkschaft am Freitag in Stuttgart mitteilte. IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger nannte die Beteiligung „sensationell“: „Die Beschäftigten machen den Arbeitgebern unmissverständlich klar, dass sie ihr Angebot als Provokation empfinden.“

Der Arbeitgeberverband hatte in der zweiten Runde 2,2 Prozent mehr Geld geboten. Der Forderung der Gewerkschaft nach einem erweiterten Zugang zur Altersteilzeit und zu eine bezuschussten Weiterbildungs-Teilzeit hatte er eine Absage erteilt. Für Arbeitsniederlegungen sehe er keinen Anlass, zumal die Gewerkschaft die Offerte mit den Arbeitgebern noch gar nicht ernsthaft diskutiert habe, hatte Arbeitgeberchef Stefan Wolf gesagt.

Am zweiten Tag wurden die Warnstreiks in kleineren Betrieben fortgesetzt. In Wutöschingen (Kreis Waldshut) etwa verließen nach Angaben der IG Metall etwa 200 Mitarbeiter der Aluminium Werke (AWW) für eineinhalb Stunden ihren Arbeitsplatz. Bei Bizerba in Meßkirch (Kreis Sigmaringen) gingen mehr als 100 Mitarbeiter in einen ganztägigen Warnstreik. „Die Kollegen ärgert besonders die Blockade der Arbeitgeber bei der Altersteilzeit“, sagte der regionale IG-Metall-Chef Walter Wadehn. Die Quote von bislang vier Prozent der Belegschaft in Altersteilzeit wollen die Arbeitgeber halbieren und nur schwer körperlich Belastete dafür zulassen. Allerdings gebe es auch Stress und Druck an Arbeitsplätzen für Angestellte.

Die Schlüsselbranche hat im Südwesten rund 800.000 Mitarbeiter, in Deutschland 3,7 Millionen. Bis zum dritten Treffen der Tarifvertragsparteien am 11. Februar in Sindelfingen will die Gewerkschaft weiter zu Arbeitsniederlegungen aufrufen.