Wolfgang Reinhart sieht keine innerparteiliche Konkurrenz für Angela Merkel. Foto: dpa

Wolfgang Reinhart, der Chef der Landtags-CDU, erwartet, dass die Bundeskanzlerin im Dezember wieder als Parteivorsitzende antritt und dann ihre Kanzlerkandidatur erklärt. So sieht das auch die CDU-Bundesvize Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz.

Stuttgart - Die baden-württembergische Landtags-CDU geht davon aus, dass Merkel erneut als Kanzlerkandidatin antritt. Fraktionschef Wolfgang Reinhart sagte dieser Zeitung: „Die Bevölkerung steht weiterhin mehrheitlich hinter der Kanzlerin und wünscht sich, dass sie noch einmal antritt“. Der Fraktionsvorsitzende und frühere Bundesratsminister geht davon aus, „dass mit der Neuwahl der Bundesvorsitzenden im Dezember das Signal ausgeht, das sie auch als Kanzlerkandidatin noch einmal antritt.“ Darin ist Reinhart sich mit Julia Klöckner, der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden einig. Klöckner geht fest davon aus, das die Kanzlerin wieder als Parteivorsitzende kandidieren wird. Dann werde Merkel entschieden, wann sie verkünden werde, dass sie auch als Kanzlerkandidatin zur Verfügung stehe.

Flüchtlingspolitik spaltet

Die Flüchtlingspolitik ist nach wie vor ein Streitpunkt, zwischen der CDU und der CSU, aber auch innerhalb der CDU. Reinhart rät, die Flüchtlingspolitik Merkels „sollte restriktiver ausfallen“. Die Bürger hätten dazu „ein distanziertes Verhältnis“. Die Flüchtlingspolitik wirke spaltend. In Baden-Württemberg macht er größere Unterstützung für Merkel aus als in Bayern. Allerdings, so Reinhart, „ist es der Herzenswunsch unserer Mitglieder und der Bürger insgesamt, dass man ihre Sorgen ernst nimmt“.

Merkels Zögern ihre Kandidatur bekannt zu geben, begründet Reinhart mit dem Verhältnis zur CSU. „ Merkel möchte eine geschlossene CDU und CSU haben“. Er selbst hält ein gemeinsames Wahlprogramm von CDU und CSU für notwendig. „Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen CDU und CSU an einem Strang ziehen.“