Alter und neuer Parteichef: Thomas Strobl Foto: dpa

CDU-Landeschef Thomas Strobl ist beim Parteitag der CDU Baden-Württemberg in Reutlingen als Landeschef bestätigt worden. Winfried Mack, bisheriger Stellvertreter, wurde nicht wiedergewählt.

Reutlingen - Der Landeschef der Südwest-CDU ist beim Landesparteitag am Samstag in Reutlingen mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt worden. 247 der 302 gültigen Stimmen (82 Prozent) entfielen auf den Innenminister und Stellvertretenden Ministerpräsidenten. Stimmberechtigt waren 338 Delegierte. Vor zwei Jahren hatte Strobl noch 98 Prozent erhalten.

Zu seinen Stellvertretern wurden die Bundestagsabgeordneten Annette Widmann-Mauz (245 Simmen/73,6 Prozent) und Thorsten Frei (230/69,1) sowie der Europaabgeordnete Daniel Caspary (186/55,9) gewählt. Der bisherige Vizechef Winfried Mack erhielt 158 Stimmen (47,4 Prozent) und verliert damit das Amt des Vizechefs. Er wurde später als Beisitzer in den 41-köpfigen Landescorstand gewählt.

Vor zwei Wochen waren in der Partei alte Gräben aufgebrochen, weil sich neben den bisherigen Stellvertretern Widmann-Mauz, Frey und Mack auch der Europaabgeordnete Daniel Caspary um einen der drei Stellvertreterposten bewarb. Das hätte Strobl unterbinden müssen, erklärten Vertreter des konservativen Flügels, die Casparys Kandidatur als Angriff auf den bisherigen Partei- und Fraktionsvize Winfried Mack sehen. Caspary-Unterstützer konterten, der CDU-Bezirk Nordbaden müsse wieder in der Parteiführung vertreten sein. Am Nachmittag entschieden die 350 Delegierten über weitere Mitglieder des CDU-Landesvorstandes. Kultusministerin Susanne Eisenmann holte mit 91,9 Prozent ein Spitznergebnis als als Beisitzerin.

Überrascht, teils verärgert reagierten viele Delegierte auf eine Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Herr Caspary hat meine volle Unterstützung“, sagte sie nach ihrer Rede vor rund 1000 Delegierten und Gästen. Sie wolle dies nicht als einseitige Wahlempfehlung verstanden wissen, ließ sie später ausrichten. Sie respektiere und schätze alle vier Bewerber.

In seiner Rede hatte Strobl an die 350 Delegierten appelliert, sich nicht an den guten Umfragewerten für die Bundestagswahl zu berauschen, sondern die Ärmel hochzukrempeln. Strobl, am 24. September komme es entscheidend auf die Stimmen aus dem Südwesten an. „Auf die CDU Baden-Württemberg ist Verlass.“