Die U-Boot-Suche nach dem Wrack in der vermuteten Absturzregion blieb bislang erfolglos Foto: dpa

An der Küste von Australien wurde ungewöhnliches Treibgut entdeckt - stammt es von MH370? Selbst wenn, so bringt das die Suche nach dem Wrack nicht wesentlich voran. Nach erfolglosen Wochen wird nun die Suchstrategie überdacht - dabei könnte deutsche Hilfe interessant werden.

An der Küste von Australien wurde ungewöhnliches Treibgut entdeckt - stammt es von MH370? Selbst wenn, so bringt das die Suche nach dem Wrack nicht wesentlich voran. Nach erfolglosen Wochen wird nun die Suchstrategie überdacht - dabei könnte deutsche Hilfe interessant werden.

Perth - Die bisher frustrierende Suche nach dem verschollenen Malaysia-Airlines-Flugzeug soll mit möglicherweise neuer Strategie weitergehen. Aufsehen erregte am Mittwoch der Fund von Treibgut an der australischen Küste - jetzt untersuchen Experten, ob es von Flug MH370 stammen könnte. Auch wenn sich das bestätigen sollte, kommt die Suche nach dem eigentlichen Wrack und der Blackbox damit noch nicht voran. „Wir müssen die Suche womöglich überdenken, aber wir werden nicht stoppen, bis wir alles uns Mögliche getan haben, um dieses Rätsel zu lösen“, sagte Australiens Regierungschef Tony Abbott.

Anhand von Fotos untersuchen die Transportsicherheitsbehörde ATSB und der Flugzeughersteller Boeing, ob es sich bei dem Treibgut um Teile der verschwundenen Maschine handelt. Das berichtete die Koordinationsstelle für die Suche am Mittwoch in Perth an der australischen Westküste. Das Treibgut wurde bei Augusta 320 Kilometer südlich von Perth sichergestellt. Nähere Einzelheiten nannte die Koordinationsstelle nicht. Es sei schon mal Treibgut am Strand gesehen worden, das nach Flugzeugteilen aussah, berichtete die Polizei. Es habe sich dann als etwas anderes herausgestellt.

Die Boeing mit 239 Menschen an Bord ist seit dem 8. März verschollen. Auch die U-Boot-Suche in der vermuteten Absturzregion blieb bislang erfolglos. Die Bluefin-21 habe etwa 80 Prozent des Gebiets abgesucht, teilte das Koordinationszentrum mit. Die mögliche Absturzzone rund 1700 Kilometer nordwestlich von Perth sei etwa 700 Kilometer lang und 80 Kilometer breit.

"Abyss" taucht 6000 Meter tief

Experten schließen nicht aus, dass das Wrack an einer Meeresstelle liegt, die deutlich tiefer als 4500 Meter ist. Die Bluefin-21 kann nicht wesentlich tiefer tauchen. Es könnten aber andere U-Boote eingesetzt werden. Eines davon hat das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel: „Abyss“ kann 6000 Meter tief tauchen. Die Kieler waren auch an der Suche nach dem 2009 im Atlantik abgestürzten Air-France-Flugzeug beteiligt. Das Wrack wurde nach zwei Jahren gefunden. Bisher habe aber keine offizielle Stelle angefragt, sagte Geomar-Sprecher Andreas Villwock. „Wir sind ganz Ohr.“

Sollte die Suche mit der Bluefin-21 erfolglos bleiben, würden sich die Suchteams neu organisieren und über neue Strategien nachdenken, kündigte Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein an. Bei der Suche sollten mehr Ressourcen eingesetzt werden.

Die Malaysia-Airlines-Boeing verschwand vor mehr als sechs Wochen eine Stunde nach dem Start in Kuala Lumpur. Nach der Analyse von Satellitensignalen glauben die Ermittler, dass sie noch mehr als sieben Stunden weiter in Richtung Süden flog und abstürzte, als der Treibstoff ausging. Was sich an Bord zutrug, liegt bislang völlig im Dunkeln. Aufschluss kann nur die Blackbox geben, die technische Daten und Gespräche im Cockpit aufzeichnet.