Auf Tour beim Trickfilmfestival: die Kinderreporter Marlene Zorn und Lukas Reitzke mit Kindernachrichten-Praktikantin Carolin Schneider Foto: Melanie Maier

Welcher Film ist am besten? Als Festival-Reporter sind Marlene Zorn und Lukas Reitzke fünf Tage lang auf dem Internationalen Trickfilmfestival unterwegs. Ihren Lieblingsfilm stellen die beiden Schüler eine Woche später in den Stuttgarter Kindernachrichten vor.

Stuttgart - Nein, Marlene Zorn will keine Autorennen fahren. Im Zelt der Game Zone Kids auf der rechten Seite des Schlossplatzes schaut sie lieber Lukas Reitzke dabei zu, wie er Trickfilm-Schafe mit Äpfeln, Kürbissen und Möhren animierte Wölfe abschießen lässt. „Wirklich realistisch ist das ja nicht“, sagt Marlene. Lukas stimmt ihr zu: „Die meisten Spiele sind nicht logisch.“

Als Festival-Reporter der Stuttgarter Kindernachrichten sind die beiden zehnjährigen Schüler von Mittwoch bis Sonntag auf dem Internationalen Trickfilmfestival unterwegs. Sie testen Spiele in der Game Zone, sehen sich animierte Kurz- und Langfilme an. Ihren Lieblingsfilm stellen sie in der kommenden Ausgabe der Stuttgarter Kindernachrichten vor. Stets an ihrer Seite: Carolin Schneider, Studentin an der Hochschule der Medien und Praktikantin der Stuttgarter Kindernachrichten. Die 23-Jährige hat das Programm für die fünf Tage zusammengestellt. „Falls die zwei einen bestimmten Film nicht anschauen wollen, sind wir natürlich so frei, das zu ändern“, sagt sie.

Am Donnerstagnachmittag trifft sich die Gruppe um halb drei Uhr vor den Innenstadtkinos. Ihren zweiten Festivaltag starten Marlene, Lukas und Carolin mit dem Kurzfilmprogramm „Tricks for Kids 1“. Im Metropol 1 machen sie es sich bequem auf den roten Sesseln. Die Filme sind mal künstlerisch wertvoll, mal lustig, mal traurig. „Am besten fand ich den mit der Krabbe“, sagt Marlene eine knappe Stunde später. Der französische Kurzfilm „Le Crabe-Phare“ (Der Krabbenleuchtturm) zeigt eine Riesenkrabbe im Meer, auf deren Kopf sich Menschen um einen Leuchtturm herum ansiedeln. „Eine Stadt auf einer Krabbe, das finde ich witzig“, sagt Marlene.

Pinguin Paul in der Hauptrolle

Über die Bolzstraße laufen die drei anschließend zum Open-Air-Gelände auf dem Schlossplatz. Im Zelt der Stuttgarter Kindernachrichten knetet Marlene eine Pinguin-Figur. Lukas dreht derweil selbst einen Kurzfilm mit Pinguin Paul in der Hauptrolle. Den Kinder-Chefreporter der Stuttgarter Kindernachrichten kennen die beiden schon aus der Zeitung. „23 Sekunden: Mein Film ist bisher der längste“, verkündet Lukas nach etwa 20 Minuten stolz.

Auf dem Weg zurück zum Metropolkino passieren Marlene, Lukas und Carolin noch einmal den Schlossplatz. Auf der großen LED-Leinwand vor der Jubiläumssäule läuft ein Kurzfilm mit dem Ungeheuer „Grüffelo“. Lukas und Marlene kann das aber nicht aufhalten – den nächsten Film auf ihrem Programm wollen sie nicht verpassen. Die Animationskomödie „Blinky Bill“ erzählt die Geschichte eines Koala-Jungen, der sich auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater in das australische Outback wagt.

„Sehr gut“, urteilt Marlene später. Ihr Lieblingsfilm bisher ist jedoch „Kung Fu Panda 3“: „Immer wenn es spannend wurde, war der Film auch lustig.“ Die animierte Komödie über den Kung Fu kämpfenden Pandabären Po und seine Freunde lief am Mittwoch im Gloria 1. Müsste Marlene sich nun entscheiden, würde die Festival-Reporterin in der kommenden Ausgabe der Stuttgarter Kindernachrichten über diesen Film schreiben. Doch ob das bis zum Sonntagabend so bleibt?