Die Bauarbeiten im Bereich der Einkaufsmeile sollen bald beendet sein. Foto: Georg Friedel

Geschäftsleute an der Feuerbacher Einkaufsmeile und die Anwohner im Gebiet Linzer Straße beklagen sich über die langwierigen Bauarbeiten der EnBW und über fehlende Informationen.

Feuerbach - Wenn Sabine Sand vom Schuhgeschäft Sand an der Ecke Linzer Straße/Stuttgarter Straße aus ihrem Schaufenster schaut, dann blickt sie auf ein Dickicht aus Absperrgittern und Warnbaken: „Zeitweise war unser Geschäft praktisch rundum eingezäunt“, sagt sie.

Kunden sind genervt

Auch die Inhaberin des Modegeschäftes Charisma an der Stuttgarter Straße 110 bekommt die Auswirkungen der EnBW-Baustelle derzeit zu spüren: „Die Kunden beschweren sich, weil sie keine Parkplätze finden“, sagt Terezija Hörmann. Manche seien mehrfach um das Karree gefahren und seien dann wieder unverrichteter Dinge abgezogen. Seit etwa Ende Oktober geht das nun schon so. „Uns wurde schon mehrfach versprochen, dass die Arbeiten bald beendet seien“, sagt Hörmann.

Manchmal sehe man nur einen Bauarbeiter, dann seien zwei am Werk und dann wieder keiner. So richtige Fortschritte seien nur schwer erkennbar, findet auch die Mitarbeiterin des Geschäftes Preziosen an der Stuttgarter Straße 106.

GHV-Vorsitzender kritisiert EnBW

Auch der Vorsitzende des örtlichen Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) Jochen Heidenwag verfolgt seit Wochen, dass die Arbeiten der EnBW, die in der Stuttgarter Straße Gasleitungen verlegen, nur sehr schleppend vorangehen: „Man könnte mehr Gas geben“, sagt er. Einmal sei die Straße an einer Stelle aufgerissen worden, dann wieder woanders. Ein gutes Baustellenmanagement sieht nach Meinung von Heidenwag jedenfalls anders aus. „Die Einzelhändler leiden beträchtlich unter der Situation. Wir hoffen, dass dieser Schrecken ein schnelles Ende findet“, sagt er. Besonders bedauerlich sei, dass die Baustelle nun auch noch das Weihnachtsgeschäft auf der Feuerbacher Einkaufsmeile beeinträchtige. „Mancher Einzelhändler macht in dieser Zeit bis zu 50 Prozent seines Umsatzes“, betont der GHV-Vorsitzende.

Bauarbeiten sollen bald beendet sein

Doch das Ende ist nun absehbar: DieseWoche seien alle Maßnahmen erledigt, sagt Hans-Jörg Groscurth, Pressesprecher der EnBW Region Stuttgart. Derzeit sei man gerade dabei, die Parkbuchten herzurichten. Diese könnten allerdings nicht sofort wieder befahren werden.

Noch etwas gedulden müssen sich auch die Anwohner der Linzer Straße. In dem Feuerbacher Wohngebiet ist die EnBW seit Frühjahr damit beschäftigt, neue Gas-, Wasser- und Stromleitungen ins Erdreich zu legen. Voraussichtlich seien die Arbeiten vor den Weihnachtsfeiertagen beendet, sagt der EnBW-Pressesprecher. Auch dort sorgt die Baustellensituation für Verdruss. Wegen der Einbahnstraßenregelung mussten zuletzt auch die Baulastwagen durch das Wohngebiet Bubenhalden und über die Tannenäcker Straße fahren. In unmittelbarer Nähe wird nämlich derzeit die Flüchtlingsunterkunft Schelmenäcker-Süd gebaut.

Die FDP-Bezirksbeirätin Gabriele Heise, die selbst im nahe gelegenen Wohngebiet Hattenbühl wohnt, kritisiert, dass viele Betroffene keinerlei Informationen über die EnBW-Baustellen und die damit verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen erhalten hätten. „Es gab zwar ein Schreiben der Netze BW, aber dieses ging nur an einen Teil der betroffenen Anwohner.“

Die FDP-Bezirksbeirätin sieht allerdings bei Straßensperrungen auch die Stadtverwaltung in der Informationspflicht. Stattdessen sei der schwarze Peter hin und her geschoben worden. Gabriele Heise: „Aber weder die Hattenbühlschule noch die Kindertagesstätte oder der Hort dort oben haben von offizieller Stelle je eine Information erhalten.“