GFT-Chef Ulrich Dietz (2. v. links) bringt im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof etablierte Unternehmer mit Existenzgründern wie Patrick Luik (2. v. re.) und Alexander Haußmann (li.) von ­Code2Order zusammen. Das Projekt – die Code-n-Spaces – leitet Moritz Gräter (re.). Foto: Jan Reich

Der neue Startup-Campus des Stuttgarter IT-Dienstleisters GFT will Existenzgründer mit großen Firmen vernetzen. Vor allem im Maschinen- und Automobilbau sieht GFT-Chef Ulrich Dietz große Chancen.

Stuttgart - Der Chef des Stuttgarter IT-Dienstleisters GFT hat die Unternehmer der Region dazu aufgerufen, neue Firmen in den Zukunftsbereichen Mobilität und vernetzte Industrie zu gründen. „Wie nirgendwo sonst auf der Welt haben Startups hier in der Region eine ideale Anbindung an die Automobilbranche und den Maschinenbau. Die Chancen sind riesengroß – aber wir müssen sie besser nutzen“, sagte Dietz unserer Zeitung. „Wir sind genauso gut wie die Unternehmen im Silicon Valley, aber wir müssen unseren eigenen Erfolgscode entwickeln.“

Dazu müsse sich der Automobil- und Maschinenbau der Region aber stärker mit Universitäten, Startup-Unternehmen sowie Land und Kommunen vernetzen, betonte Dietz. „Es ist kein Hexenwerk, binnen eines Jahres ein Konzept mit dem Ziel zu erarbeiten, die Mobilitätsregion Nummer 1 in Europa zu werden – das gleiche gilt für die Vernetzung der Industrie. Doch es fehlt die Vision der Landesregierung und Kommunen. Sie müssten die Rolle der Moderation übernehmen, Leuchtturmprojekte initiieren und mitfinanzieren.“ GFT hat vor kurzem in Stuttgart einen Startup-Campus eröffnet, der Existenzgründer mit etablierten Unternehmern zusammenbringen will.

Startup Stuttgart spricht sich für mehr Vernetzung aus

Startup Stuttgart, der größte Zusammenschluss von Existenzgründern in der Region, begrüßte den Vorstoß. „Startups können die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben und durch die Zusammenarbeit selbst profitieren“, sagte Harald Amelung. „Bei der Vernetzung liegt noch viel Potenzial brach.“ Auch der der IT-Verband Bitkom regte an, für die Leitbranchen der deutschen Wirtschaft so genannte Hubs zu schaffen, wo Konzerne, Mittelständler, Existenzgründer, Kapitalgeber und Forscher in jeweils einer Region eng zusammenarbeiten. „Nur mit hochkonzentrierten digitalen Hubs können wir internationale Strahlkraft entwickeln“, sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.