Feuerwehrautos stehen vor der Oper in Stuttgart. Foto: www.7aktuell.de | Frank Herlinger

Schreck in den Abendstunden: Nach einer Explosion im Kulissengebäude der Stuttgarter Oper muss die Feuerwehr ausrücken. Verletzt wurde niemand. Doch es werden böse Erinnerungen wach.

Schreck in den Abendstunden: Nach einer Explosion im Kulissengebäude der Stuttgarter Oper muss die Feuerwehr ausrücken. Verletzt wurde niemand. Doch es werden böse Erinnerungen wach.

Stuttgart - Es war ein böser Schreck in der Abendstunde: Im Kulissenlager des Opernhauses hat sich am Mittwoch gegen 19 Uhr eine Explosion ereignet. Die Feuerwehr war mit 60 Männern im Einsatz. Sie mussten nicht nur gegen Feuer kämpfen, sondern vor allem gegen Rauch. Drei Stockwerke des Mittelbaus zwischem Großen Haus und Lager waren völlig verraucht. Nach anderthalb Stunden war der Rauch vertrieben. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Es ist Sommerpause: Das Haus war leer, es fand keine Vorstellung statt. Nach ersten Einschätzungen der Polizei beträgt der Schaden am Gebäude rund 100.000 Euro, am Inventar rund 50.000 Euro.

Immerhin, die Sicherheitstechnik hat funktioniert. Denn den Alarm lösten Brandmelder im Gebäude aus. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle, denn laut Einsatzleiter Horst Sünderlauf seien zwei Fahrzeuge ohnehin immer in der Nähe in Bereitschaft. Weitere Fahrzeuge waren schnell am Opernhaus. Den Feuerwehrleuten quoll der Rauch entgegen. Sie kämpften sich ins zweite Obergeschoss, löschten dort das Feuer. Damit konnte sie verhindern, dass die Flammen auf Gasflaschen übergriffen. Um 20.25 Uhr meldete man schließlich: „Feuer aus!“ Und war dann damit beschäftigt, den Rauch zu vertreiben. Einsatzleiter Horst Sünderlauf: „Es war ein Glück, dass keine Menschen in den Gebäuden waren.“

Er hat beobachtet, dass in dem Raum, in dem das Feuer ausbrach, Risse in der Wand sind und die Tür verbogen ist. Daraus könne man schließen, dass dort eine Explosion stattgefunden habe. Offenbar haben dort in einem Spezialschrank Pyrotechnik gelagert. Doch zur Ursache wollte sich am Abend niemand mehr äußern, in den nächsten Tagen werden sich nun die Spezialisten der Kriminalpolizei ans Werk und auf die Suche machen.

Dieser Brand weckt Erinnerungen an eine Winternacht im Jahre 1902. Am 20. Januar brannte das Alte Hoftheater bis auf die Grundmauern nieder. Es stand dort, wo heute das Kunstgebäude ist. Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ hatte man gespielt, das Publikum war längst zu Hause, als gegen Mitternacht die Brandwachen das Feuer bekämpften. Doch 260 Feuerwehrleute waren machtlos, das Alte Hoftheater war am nächsten Morgen nur noch eine Ruine.