Eine Stimme: Schauspieler George Clooney Foto: dpa

Die Leerzeile auf dem Wahlzettel treibt manchmal kuriose Blüten: Manch einer traut Cacau, George Clooney oder dem Papst offenbar mehr zu als dem designierten OB Fritz Kuhn.

Stuttgart - Manch ein Stuttgarter traut offenbar dem Schauspieler George Clooney, dem VfB-Stuttgart-Kicker Cacau oder dem Bundespräsidenten Joachim Gauck eher zu, die Landeshauptstadt acht Jahre zu führen, als dem designierten Oberbürgermeister Fritz Kuhn.

Das Wahlrecht in Stuttgart hat eine Regel, die alle acht Jahre zu schönen Kuriositäten führt: Eine Leerzeile auf dem Wahlzettel, in die die Wähler Personen eintragen dürfen, die gar nicht zur Wahl antreten.

Rockenbauch Sieger unter den "Sonstigen"

Im zweiten Wahlgang war der Gewinner der "Sonstigen" SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch. Der erklärte Stuttgart-21-Gegner war nach dem ersten Wahlgang nicht mehr angetreten, holte in Runde zwei aber dennoch 114 Stimmen. Der gleiche Fall bei Bettina Wilhelm - sie holte unfreiwillig 56 Stimmen.

Clooney, Justin Bieber oder der Papst werden wahrscheinlich nie erfahren, dass sie auf dem Stuttgarter Wahlzettel standen. Denn die Stadt Stuttgart benachrichtigt die "Sonstigen" nicht persönlich: "Ab einer Anzahl von fünf Stimmen werden die Namen jedoch im Amtsblatt veröffentlicht", sagte Pressereferent Sven Matis auf Anfrage.

Viele berühmte Namen mischen sich unter die "Sonstigen", aber auch Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen. In unserer Bildergalerie zeigen wir, wer alles auf dem Wahlzettel stand - obwohl er da nie drauf wollte.