Die Jugendgruppe „Ebbes“ von der katholischen Gemeinde St. Josef strotzt vor Tatendrang. Foto: Georg Friedel

Die Aktion „72 Stunden“ startete am Donnerstag um 17.07 Uhr – auch mit Gruppen aus dem Norden.

Stuttgarter Norden - Die Spannung ist groß. Der Start der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) steht kurz bevor. Es ist Donnerstagabend kurz vor 17 Uhr. Draußen shoppen die Menschen auf der unteren Königstraße, drinnen im Haus der Katholischen Kirche nahe der Kirche St. Eberhard an der Königstraße 7 haben sich mehrere hundert Jugendliche versammelt und warten auf ihren Einsatz für den guten Zweck.

Unter den 14 Aktionsgruppen befindet sich das rund 30-köpfige Team der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) in Stammheim. Auch die Ministranten von der St.-Antonius-Gemeinde und die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Zuffenhausen machen mit. Und schon zum dritten Mal beteiligt sich die fast 40-köpfige Jugendgruppe „Ebbes“, die sich sonst immer montags im Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde St. Josef an der Oswald-Hesse-Straße in Feuerbach trifft. „2009 haben wir eine Grillstelle mit Sonnensegel für die Wohngruppe des Behindertenzentrums Stuttgart im Wohngebiet Föhrich gebaut“, sagt Julian Monka. Der 20-Jährige aus dem Leitungsteam der katholischen Jugendgruppe freut sich schon auf die neue Herausforderung. Ein Wettlauf mit der Zeit wird es auf alle Fälle wieder: „Wir müssen alles, was wir brauchen, um unser Projekt zu realisieren, in den kommenden drei Tagen auf die Beine stellen. Auch eventuelle Geldgeber für die Finanzierung des Projektes gilt es in den kommenden 72 Stunden zu finden“, sagt Julian Monka. Am Sonntag um 17.07 Uhr ist Deadline. „Als Abschluss werden wir eine kleine Ausstellung im Gemeindehaus St. Josef organisieren“, weiß Markus Koch, ebenfalls Mitglied im Leitungsteam. Im Untergeschoss des Gemeindehauses haben die Jungen und Mädchen bereits ein kleines Aktionsbüro eingerichtet. Dort sollen die Fäden zusammenlaufen.

„Wir wollen mit der Aktion die Welt ein bisschen schöner machen“, sagt Larissa Kulle, die bei der KJG Stammheim eine Jugendgruppe leitet. Welche Aufgabe man bekomme, werde im Vorfeld streng geheim gehalten, sagt sie. „Aber wir haben uns wie letztes Mal wieder ein Projekt in Stammheim oder Zuffenhausen gewünscht.“ Der Countdown läuft. Punkt 17.07 Uhr am Donnerstagabend reißen die Vertreter der verschiedenen Teams im Haus der Katholischen Kirche ihre Umschläge auf und holen die Zettel mit den Aufgaben heraus.

Aufgaben im gemeinnützigen Bereich

Die Idee hinter dem vom BDKJ organisierten Sozialprojekt ist einfach. Vom 13. bis 16. Juni werden mehrere tausend Jugendgruppen in ganz Deutschland aktiv. „Uns schickt der Himmel“ ist die Aktion überschrieben. Die Jugendlichen formieren sich zu Teams und stellen ihr Know-how, ihre Arbeitskraft und ihr Organisationstalent für die Dauer von drei Tagen unentgeltlich zur Verfügung. „Die Aufgaben sind im gemeinnützigen Bereich angesiedelt“, sagt Stefan Ilg, Gemeindereferent der katholischen Kirchengemeinde in Feuerbach. So hat das Ebbes-Team den Auftrag bekommen, das Projekt „Präsent“ des Caritasverbandes Stuttgart zu unterstützen. Im Haus des Fairkauf an der Steiermärker Straße versuchen langzeitarbeitslose Frauen in schwierigen Lebenssituationen, beruflich wieder Fuß zu fassen. Sie fertigen Mosaike aus Bodenkacheln, gestalten dekorative Objekte und verzieren Möbel. Die Ebbes-Gruppe will das Projekt noch mehr publik machen. Ein Prospekt soll gestaltet werden. Zudem soll ein Dokumentarfilm für die Caritas-Homepage erstellt werden. Außerdem werden Flyer auf der Stuttgarter Straße verteilt. Und es wird zu Sachspenden aufgerufen, sogar eine Verkaufsausstellung soll organisiert werden.