Im regionalen Bahnverkehr fahren künftig ausschließlich Züge im Landesdesign – egal, wer sie betreibt. Foto: Verkehrsministerium

Im Ausschreibungsverfahren für die Stuttgarter Netze hat die DB Regio einen formalen Fehler gemacht. Sie hat deshalb den Zuschlag für alle drei Lose verpasst. Das Land spart jedes Jahr 75 Millionen Euro gegenüber dem heute mit der Bahn bestehenden Vertrag.

Stuttgart - Bahnfahrer dürfen sich auf den so genannten Stuttgarter Netzen künftig auf deutlich bessere Züge freuen: Wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag bekannt gab, wurde das Vergabeverfahren im regionalen Schienenpersonennahverkehr abgeschlossen. Überraschend werden die Strecken von 2019 an aber nicht mehr von der DB Regio bedient. Vielmehr kommen wegen eines formalen Fehlers der Bahn die Unternehmen Go-Ahead und Abellio zum Zug. Wie der Minister erläuterte, hätten alle Angebote sehr eng beieinander gelegen. Die gebotenen Preise führten dazu, dass sich der Zuschuss vom Land je Zugkilometer gegenüber dem Großen Verkehrsvertrag von 2003 halbieret: „Damit erreichen wir eine deutliche Senkung der Kosten.“

Parallel dazu könnten die Leistungen und das Angebot für die Fahrgäste sogar spürbar verbessert werden. So soll etwa aus einem Stunden- ein Halbstundentakt werden – je nach Auslastung der Strecke. Die Bieter haben sich mit ihren Angeboten dazu verpflichtet, auf den Stuttgarter Netzen modernstes Zugmaterial einzusetzen. So werden in allen drei Losen des Stuttgarter Netzes barrierefreie und voll klimatisierte Neufahrzeuge eingesetzt, die über ausreichenden Stauraum für Fahrräder und Kinderwagen sowie über kostenloses WLAN verfügen. „Mit den vorliegenden Angeboten werden unsere ökonomischen Erwartungen voll erfüllt, und gleichzeitig verbessern wir im Stuttgarter Netz das Angebot deutlich. Altfahrzeuge werden endgültig der Vergangenheit angehören. Es werden moderne Fahrzeuge im attraktiven und einheitlichen Landesdesign unterwegs sein“, freute sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Der Auftrag umfasst 14,8 Millionen Zugkilometer im Jahr. Das Umsatzvolumen auf 13 Jahre Vertragslaufzeit liegt bei 2,7 Milliarden Euro, der Zuschussbedarf des Landes bei rund 1,4 Milliarden Euro.