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Die von Mittelkürzungen bedrohten Tagesmütter im Land gehen auf die Barrikaden. Mit ihrer Aktion gegen Kürzungen stoßen sie auf Verständnis in der Politik. Ob auch das Ministerium sich erweichen lässt?

Stuttgart - Tagesmütter im Südwesten haben 1000 Windeln in den Landtag geschickt, um für bessere Bedingungen zu trommeln - und können bereits Erfolge verzeichnen. Die CDU-Fraktion, bei der mehrere Hundert saubere Windeln beschriftet mit Forderungen angekommen waren, setzt sich nach Angaben vom Mittwoch dafür ein, dass Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nicht wie geplant bei Qualifizierungs- und Weiterbildungsmitteln kürzt.

Auch die Grünen-Fraktion sieht die Pläne kritisch, ebenso wie die oppositionelle FDP im Landtag. Die Grünen-Abgeordnete Brigitte Lösch sagte: „Die Kindertagespflege leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherung einer qualitativ guten Kinderbetreuung in Baden-Württemberg.“ Es gelte, die Kürzungen abzuwenden. Der Landesverband Kindertagespflege hatte die Windeln an die Koalitionsfraktionen geschickt.

Protest mit Wäscheleine und Windeln

Die Aktion stand unter dem Motto „Die Kindertagespflege in trockene Tücher bringen“. Zuvor hatten Tagesmütter in Stuttgart mit einer Wäscheleine samt Windeln gegen Kürzungen und für bessere Rahmenbedingungen demonstriert. Das Kultusministerium will vom kommenden Jahr an das Geld für Qualifizierung und Weiterbildung von 2,3 auf 1,75 Millionen Euro kürzen. Der Verband fürchtet, dass infolge dessen die Zahl der Betreuungsplätze zurückgeht, der Fachkräftemangel sich verstärkt und die Kindertagespflege als eigenständige Betreuungsform gefährdet ist.

Aus Sicht der FDP-Fraktion sollten die Koalitionäre in Gesprächen mit den kommunalen Landesverbänden darauf hinwirken, dass die Zuschüsse von Land und Kommunen für die Tagespflege erhöht werden. Die Liberalen plädieren für eine echte Wahlfreiheit zwischen der Betreuung in einer Tageseinrichtung einerseits und bei einer Tagesmutter andererseits.